Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Frauen arbeiten wegen der Betreuung Angehöriger deutlich häufiger in Teilzeit als Männer

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit, dass Frauen deutlich häufiger eine Teilzeitbeschäftigung ausüben, um Kinder, Menschen mit Behinderungen oder pflegebedürftige Personen zu betreuen, als Männer. Demnach hätten 29 Prozent der Frauen in Teilzeit gegenüber 7 Prozent der Männer die Betreuung von Angehörigen als Grund für ihre Teilzeitarbeit angegeben. Mehr als zwei Drittel aller Beschäftigten, die aufgrund der Betreuung von Angehörigen Teilzeit arbeiteten, hätten die Betreuung jedoch übernehmen wollen, so die Ergebnisse des Mikrozensus für das Jahr 2022. Die Verfügbarkeit oder die Kosten von Betreuungsangeboten hätten bei der Entscheidung eine vergleichsweise untergeordnete Rolle gespielt. Als weitere Gründe für Teilzeitarbeit hätten die im Rahmen des Mikrozensus befragten Frauen zu 28 Prozent den „Wunsch nach Teilzeittätigkeit“, zu 8 Prozent „Aus- und Weiterbildung“ und zu 5 Prozent „keine Vollzeitanstellung gefunden“, geäußert. – „Es ist unabdingbar, dass wir in unserer modernen Arbeitswelt die Türen für gleiche Karrierechancen sowohl für Teilzeit- als auch Vollzeitbeschäftigte weit öffnen. Dies erfordert einen Wandel weg von der Präsenzkultur hin zu einer ergebnisorientierten Kultur“, erklärte die stellv. Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, Michaela Neersen zu den Zahlen von Destatis.

Quelle: fpd 846, www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2024/PD24_03_p002.html

„Frauen schätzen ihre eigene Finanzkompetenz als ‚eher schlecht‘ ein“

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, im Auftrag des digitalen Kiosks „Readly“, kommt laut dem Experten-Netzwerk Versicherung- und Finanznachrichten, unter der Überschrift „Sind Geldanlagen (k)eine Frauensache“, in seinem „expertenReport“ zu folgendem Ergebnis: „Frauen schätzen sich eher schlecht ein, wenn es um die Bewertung der eigenen Finanzkompetenz geht.“ Demnach halten sich nur 54 Prozent der befragten Frauen gegenüber 67 Prozent der Männer hierzulande für finanziell kompetent, obwohl viele Frauen ihr Geld selbst managen und investieren. Vor der Geldanlage informieren Frauen sich am ehesten bei ihrer Bank (37 Prozent), Männer hingegen online (50 Prozent). Auffällig sei, dass nur 15 Prozent der befragten Frauen gegenüber 28 Prozent der Männer sich in Fachmagazinen informieren. Stattdessen setze jede vierte Frau (26 Prozent vs. 20 Prozent der Männer) auf die Meinung von Freund*innen und Familie.
In puncto Geldanlage seien im Jahr 2021 von 12,1 Mio. Aktienbesitzer*innen in Deutschland nur etwa 4 Mio. Frauen gewesen. Ebenso seien Wertpapiere mit 17 Prozent vs. 7 Prozent „klare Männersache“. Das risikoarme Sparkonto sei jedoch bei beiden Geschlechtern die beliebteste Anlageform.
Als „besorgniserregend“ werten die Experten, dass 46 Prozent der Frauen gegenüber 31 Prozent der Männer hierzulande angaben, aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht investieren zu können. Im europäischen Vergleich liege der Anteil der Frauen ohne finanzielle Mittel zum Investieren in Italien (48 Prozent) höher, in Frankreich (45 Prozent) in etwa gleich, in Schweden hingegen bei unter 25 Prozent. Für die Auswertung wurden im August 23 in Deutschland rd. 1.000 Personen von 18 bis 60 Jahren von YouGov befragt.
Quelle: fpd 848

„Ehrenamtliche Mentor*innen sind überwiegend gebildete Frauen im Ruhestand“

Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) kommt, unter der Überschrift „Die Zivilgesellschaft als neuer Bildungspartner“ zum Ergebnis, dass ehrenamtlich engagierte Mentor*innen oder Mediator*innen, die konkrete Bildungsangebote – meist für junge Menschen – bieten, überwiegend weiblich, gebildet und im Ruhestand sind. „Vor allem Frauen und Menschen im Renten(eintritts)alter engagieren sich als ehrenamtliche Mentor*innen“, so das WZB. „80 Prozent“ der im Rahmen der Studie repräsentativ Befragten „sind weiblich, 65 Prozent sind 65 Jahre oder älter“. Somit seien Frauen als Mentor*innen deutlich überrepräsentiert, was einen Unterschied zu anderen freiwillig Engagierten in Deutschland darstelle. Hier seien Frauen und Männer gleichermaßen vertreten, so die Studie. Einhergehend mit Befunden anderer Studien, habe sich zudem gezeigt, dass sich eher Frauen mit hohen Bildungsabschlüssen freiwillig als Mentor*innen engagieren.

Quelle: fpd 847, Studie unter: https://bibliothek.wzb.eu/pdf/2024/zz24-601.pdf

 „Initiative Chef:innensache e.V.“ will bessere Chancengerechtigkeit in Führungspositionen

Die Initiative „Chef:innensache“ hat sich als Verein neu gegründet, um im Rahmen der Möglichkeiten der Rechtsform eines Vereins „noch besser auf Chancengerechtigkeit in Führungspositionen hinarbeiten“ zu können. Die Initiative, zu deren Mitgliedern u. a. das Bundesministerium der Verteidigung zählt, setze dort an, „wo Entscheidungen in großen, mittleren und kleinen Unternehmen sowie in Institutionen fallen. Insbesondere auf den Führungsebenen soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, wie unzeitgemäße Rollenstereotype Kommunikation und Verhalten beeinflussen und die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Berufswelt noch immer verhindern“.

Quelle: fpd 846, https://chefinnensache.de/

Veranstaltungen zum Equal Pay Day und Internationalen Frauentag 2024 in RLP

Auch in diesem Jahr finden im Rahmen des Equal Pay Days am 6. März 2014 und des Internationalen Frauentages am 8. März 2024 zahlreiche Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz statt.
In einigen Landkreisen und Städten ist es der Auftakt für frauenpolitische Veranstaltungsreihen, die sich über mehrere Monate erstrecken.
Auf folgender Seite erhalten Sie einen Überblick zu den geplanten Veranstaltungen:
https://mffki.rlp.de/themen/frauen/veranstaltungen-zum-equal-pay-day-und-zum-internationalen-frauentag-2024-in-rheinland-pfalzqual-pay-day-und-zum-internationalen-frauentag-2024-in-rheinland-pfalz

„Hass im Netz – Besonders häufig betroffen sind junge Frauen“

Bundesfrauenministerin Lisa Paus erklärte bei der Vorstellung der Studie „Lauter Hass – leiser Rückzug“ des „Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz“: „Jeden Tag werden Menschen im Netz beleidigt, belästigt und bedroht. Viele ziehen sich zurück, das gefährdet Meinungsvielfalt und Demokratie. Umso wichtiger ist es, aktiv dagegen vorzugehen.“
„Fast jede zweite Person wurde schon einmal online beleidigt. Besonders häufig betroffen sind junge Frauen (30 Prozent), Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund (30 Prozent) und Personen mit homosexueller (28 Prozent) oder bisexueller Orientierung (36 Prozent). Fast jede zweite junge Frau (42 Prozent) erhielt bereits ungefragt ein Nacktfoto“, so die Ergebnisse der Studie. Auswirkungen davon seien „psychische Belastungen, Probleme mit dem Selbstbild oder sozialer Rückzug“. Dies habe Folgen für die Meinungsfreiheit. Mehr als die Hälfte, der im Rahmen der Studie repräsentativ Befragten habe angegeben, sich aus den genannten Gründen im Internet seltener zur eigenen politischen Meinung (57 Prozent) zu bekennen oder sich seltener an Diskussionen (55 Prozent) zu beteiligen.

„Hass im Netz destabilisiert die Grundfesten unserer Demokratie“
„Die Studie bestätigt in weiten Teilen: Hass im Netz destabilisiert die Grundfesten unserer Demokratie. Die Politik muss dringend handeln, um dieser Entwicklung etwas entgegensetzen zu können“, so das Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz. Das vom Bundesfrauenministerium im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ geförderte Netzwerk fordert daher von der Politik: „Betroffene müssen besser geschützt und unterstützt werden!“, „Social-Media-Plattformen müssen finanziell zur Verantwortung gezogen werden!“ und „Medienkompetenz und politische Bildung müssen gestärkt werden“.

Quelle: fpd 847, https://kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de/lauter-hass-leiser-rueckzug/