Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Fehlende Kinderbetreuung erschwert die Erwerbstätigkeitsaufnahme für Ukrainerinnen“

„Die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern in den deutschen Arbeitsmarkt gelingt besser als bei anderen geflüchteten Gruppen.“ Dies belegen Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), die im Oktober 2024 veröffentlicht wurden und für das Frühjahr 2024 einen Anteil der Erwerbstätigen unter den 18- bis 65-jährigen ukrainischen Schutzsuchenden von 30 Prozent zeigen. Die Daten zeigen jedoch auch, „dass die Betreuung jüngerer Kinder die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit erschwert“. Dies betreffe vor allem Mütter mit kleinen Kindern, deren Erwerbstätigenquote gegenwärtig bei 22 Prozent liege. „Für Männer zeigen sich hingegen keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Erwerbstätigkeit und ihrer familiären Situation“, erläutert BiB-Direktorin und Studienmitautorin Prof. Dr. C. Katharina Spieß, mit Verweis auf eine Erwerbstätigenquote von 46 Prozent unter den Männern, deren jüngstes Kind zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht schulpflichtig war. Insgesamt hätten 37 Prozent aller Befragten mit der Betreuung von Kindern bzw. der Pflege von Angehörigen begründet, „aktuell keine Erwerbstätigkeit zu suchen“. Wenn die Erwerbstätigkeit, insbesondere der ukrainischen Frauen, gefördert werden solle, komme der „Bereitstellung von Kinderbetreuung und der Unterstützung bei Pflegeaufgaben eine weiterhin zentrale Bedeutung zu“, so das Resümee der Studie.

Quelle: fpd 866, www.bib.bund.de/Publikation/2024/BiB-Aktuell-2024-6.html

Prägnanter Wertewandel beim Thema Familienplanung der Mädchen der Generation Z

„Kinder zu haben oder eine Familie zu gründen ist für viele Mädchen der Generation Z (zwischen 1995 u. 2010 geboren) nicht entscheidend für ein gutes Leben.“ Auf dieses Ergebnis der aktuellen Trendstudie „Jugend in Deutschland“ 2024, verweist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in ihrem Newsletter „Forum Sexualaufklärung“. Demnach gaben bei einer Befragung im Rahmen der Studie im Jahr 2023, nur 40 Prozent der Mädchen und 43 Prozent der Jungen an, es sei ihnen wichtig, später einmal Kinder zu haben. Bei der Befragung der Generation Y, im Jahr 2010, seien dies noch 78 Prozent der Mädchen und 69 Prozent der Jungen gewesen. Die Bedeutung der Familiengründung habe sich damit bei den Mädchen nahezu halbiert. Ein derart dramatischer Einbruch sei für kein anderes erhobenes Lebensziel der „GenZ“ zu messen.

Quelle: fpd 865, www.sexualaufklaerung.de/publikation/forum-2024-1-maedchen-krise

„Betreuungsleistungen halten vor allem Frauen davon ab, ihre Arbeitszeit auszuweiten“

Obwohl „zwei von drei Teilzeitbeschäftigten hierzulande gerne mehr arbeiten“ würden, haben im Jahr 2023 „Betreuungsleistungen, entweder für Kinder oder für kranke Angehörige, 4,6 Millionen Menschen – vier Millionen davon Frauen – davon abgehalten, ihre Arbeitszeit auszuweiten“. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse „Fachkräftemangel: Stille Reserve am Arbeitsmarkt heben“ des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (vfa), die unter dem #MacroScopePaharma 9/24 veröffentlicht wurde. Der im Wachstumspaket forcierte Ausbau des Kita-Angebots für Kinder sei daher ein richtiger Schritt, der noch gestärkt werden könnte, wenn auch die Kostenseite der Kinderbetreuung in den Blick genommen würde. Zudem liege der steuerlich anrechenbare Höchstbetrag der Betreuungskosten seit dem Jahr 2012 unverändert bei 6.000 Euro pro Jahr. Von Jahr zu Jahr würden bei einer ausbleibenden Anpassung des Höchstbetrags, die Arbeitsanreize vor allem bei Frauen gesenkt, wenn diese zwischen Kinderbetreuung und eigener Arbeitsleistung entscheiden müssten, so ein Fazit der Analyse, die auf Daten von Destatis, Eurostat und Mikrozensus basiert.

Alle Ergebnisse: www.vfa.de/de/wirtschaft-politik/macroscope/macroscope-fachkraeftemangel
Quelle: fpd 865

Informationsflyer: „Was ist ein Frauenhaus?“

Der Verein Frauenhauskoordinierung bietet einen Informationsflyer an, der Zugangsbarrieren zum Gewaltschutz abbauen und liefert wichtige Informationen soll, z. B. zu den Fragen: „Was ist Gewalt gegen Frauen?“ oder „Wie ist das Leben in einem Frauenhaus?“.
Bisher war der Flyer nur in Deutsch und leichter Sprache erhältlich. Ab sofort ist der Flyer auch in Arabisch, Englisch, Französisch, Persisch, Türkisch und Ukrainisch erhältlich.

Quelle: www.frauenhauskoordinierung.de
Flyer: www.frauenhauskoordinierung.de/aktuelles/detail/flyer-was-ist-ein-frauenhaus-in-weiteren-sprachen-verfuegbar

„Frauen leiden doppelt so häufig unter Problemen infolge der Zeitumstellung wie Männer“

„Frauen sind von gesundheitlichen Problemen infolge der Zeitumstellung fast doppelt so stark betroffen wie Männer.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage, im Auftrag der DAK Gesundheit, der zufolge 39 Prozent der Frauen gegenüber 20 Prozent der Männer hierzulande unter Folgen der Zeitumstellungen leiden. Wie die bereits im März 2024 unter 1000 Bürger*innen erfolgte repräsentative Umfrage zeigt, fühlten sich in der Vergangenheit infolge der Zeitumstellungen „81 Prozent der befragten Frauen müde bzw. schlapp, 66 Prozent litten unter Schlafproblemen, 39 Prozent konnten sich schlechter konzentrieren, 33 Prozent fühlten sich gereizt, 17 Prozent kamen morgens nicht pünktlich zur Arbeit und 10 Prozent hatten depressive Verstimmungen. Generell halten 78 Prozent der befragten Frauen und 70 Prozent der Männer die Zeitumstellung für „überflüssig“ und befürworten ihre Abschaffung. „2018 sprachen sich EU-weit 84 Prozent der Teilnehmer*innen einer Befragung für ein Ende der Zeitumstellung aus. Auch das EU-Parlament stimmte 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung. Hierfür wäre eine Einigung der Mitgliedsstaaten nötig, die jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt wurde“ so die DAK.

Quelle: fpd 865, https://caas.content.dak.de/caas/v1/media/63824/data/f3c354f12f0fe118098d0f4ecca498cb/240328-download-ergebnisbericht-zeitumstellung.pdf

„Die Befürwortung des ‚SBGG‘ ist unter Frauen größer als unter Männern“

Das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov lautet: „Die Befürwortung des Selbstbestimmungsgesetzes (SBGG) ist unter Frauen größer als unter Männern“. Demnach sprachen sich 51 Prozent der befragten Frauen gegenüber 43 Prozent der Männer hierzulande für das neue Gesetz aus. Insgesamt stoße das am 1. November in Deutschland in Kraft getretene Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag damit bei 47 Prozent der Ende Oktober in Deutschland repräsentativ befragten 2.028 Personen über 18 Jahren auf Akzeptanz. 37 Prozent lehnen es, laut YouGov, dagegen eher bzw. ganz ab. 28 Prozent der Befragten hätten angegeben, nicht wirklich zu wissen, worum es in dem Gesetz gehe.

Quelle: fpd 866