Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Frauenhäuser in Rheinland-Pfalz – Trier und Speyer

Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz (MFFKI) informierte am 15.11.2023 darüber, dass das Frauenhaus Trier an diesem Tag sein 30-jähriges Jubiläum gefeiert hat. An den Feierlichkeiten nahm auch Frauenministerin Katharina Binz teil, um dem Vorstand des Trägerverein Frauenhaus Trier e. V. ihre Glückwünsche zu überbringen.
In ihrem Grußwort lobte Frauenministerin Katharina Binz: „Seit 30 Jahren ist das Frauenhaus Trier ein Ort, an dem gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder Schutz und Unterstützung finden. Es ist ein Ort, an dem Frauen wieder Vertrauen fassen und ihr Selbstwertgefühl stärken können. Das Frauenhaus in Trier unterstützt seit 30 Jahren Frauen und ihre Kinder. Dieses außerordentliche Engagement gilt es heute zu würdigen und das Erreichte zu feiern.“

Nur einen Tag später, am 16.11.2023, wurde in Speyer feierlich ein neues Frauenhaus eröffnet. An den Feierlichkeiten nahm auch Staatssekretär Janosch Littig teil.
Staatssekretär Janosch Littig betonte in seinem Grußwort: „Das neue Haus ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Mit aktuell 1.096.272 Euro Bundesmitteln, 146.500 Euro Landesmitteln, 150.000 Euro Mitteln der Stadt Speyer und 174.610 Euro Eigenmitteln, die durch die Unterstützung vieler Bürgerinnen und Bürger und Vereinen zusammengekommen sind, konnte das neue Frauenhaus Wirklichkeit werden. Darauf können die Mitarbeiterinnen des Trägervereins wirklich stolz sein.“
Das Bauvorhaben des Frauenhauses Speyer war das erste Projekt für Rheinland-Pfalz im Rahmen des Bundesinvestitionsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“.

Weitere Informationen zum Frauenhaus Trier finden Sie hier:
https://mffki.rlp.de/service/presse/detail/frauenministerin-katharina-binz-gratuliert-trierer-frauenhaus-zum-30-jaehrigen-bestehen
Weitere Informationen zum Frauenhaus Speyer finden Sie hier:
https://mffki.rlp.de/service/presse/detail/eroeffnung-des-neuen-frauenhauses-in-speyer-frauenministerium-foerderte-neubau-mit-146500-euro

Kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern – „BiB.Monitor Wohlbefinden“

Die Lebenszufriedenheit bei Frauen und Männern in Deutschland ist über alle Altersgruppen hinweg gleich. Lediglich in den frühen 20er­ und 30er-Lebensjahren sind Frauen etwas zufriedener als Männer, mit der Tendenz, dass die Zufriedenheit beider Geschlechter in den genannten Lebensjahren generell am höchsten ist. Zu dieser Erkenntnis kommt die Ausgabe des „BiB.Monitors Wohlbefinden“ des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), der zufolge nahezu die Hälfte der Frauen und Männer von 18 bis 49 Jahren mit ihrem Leben insgesamt zufrieden ist, fast eine von fünf Personen sehr zufrieden und nur ein Drittel wenig zufrieden. Unter anderem präge die räumliche Dimension des Lebens, etwa die Entfernung zur Familie und zur Arbeit, die Lebenszufriedenheit beider Geschlechter. Während eine gewisse Entfernung (bis zu 29 Minuten) toleriert werde und unter Umständen Vorteile aufweise, sinke die Lebenszufriedenheit „durch hohe Belastung und Stress, die mit größeren Entfernungen zur Erwerbsarbeit oder zur Familie einhergehen können“.
Auch in der Altersgruppe der 50- bis 97-Jährigen seien beide Geschlechter durchschnittlich gleich zufrieden, mit Ausnahme der 63-Jährigen. In diesem Alter seien Frauen signifikant zufriedener als Männer, was damit zusammenhängen könne, dass Frauen und Männer der befragten Generation den Austritt aus dem Erwerbsleben unterschiedlich gewichten. Wegen der geringeren Arbeitsmarktbeteiligung der Frauen des Alters habe das Ereignis für sie auch eine geringere Bedeutung.
Besonders auffällig sei der hohe Anteil wenig Zufriedener unter Alleinerziehenden. Während nur 31 Prozent der mit einem Partner oder einer Partnerin und Kindern zusammenlebenden wenig zufrieden sei, sei dieser Anteil in Ein-Eltern-Haushalten mit 57 Prozent fast doppelt so hoch. „Einsamkeit und bei Singles mit Kindern auch die besonderen Herausforderungen, sich ohne Partner oder Partnerin um Kinder zu kümmern, gehen mit einer geringeren Lebenszufriedenheit einher“, sagt BiB-Direktorin C. Katharina Spieß. Der Anteil von Singles mit Kindern habe in den letzten Jahrzehnten immer weiter zugenommen. Hier herrsche ganz großer Unterstützungsbedarf vor, um deren Wohlbefinden zu steigern, da dieses auch die Kinder beeinflussen könne.

BiB-Monitor Wohlbefinden: www.bib.bund.de/Publikation/2023/BiB-Monitor-2023-Wohlbefinden-Wie-zufrieden-ist-die-Bevoelkerung-in-Deutschland.html

Quelle: fpd 841

Psychische Gesundheit der Frauen hierzulande schlechter als die der Männer

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass Frauen in den vergangenen Jahren anhaltend eine deutlich schlechtere psychische Gesundheit hatten als Männer. Die Gründe hierfür seien vielfältig. Nach der Geburt eines Kindes trete bspw. bei vielen Frauen eine postpartale Depression auf. Auch im Übergang zur Menopause bestehe ein höheres Risiko einer Depression. Darüber hinaus könnten Lebensumstände und soziokulturelle Stressfaktoren von Frauen, wie soziale Rollen und Verantwortlichkeiten, zu den Geschlechterunterschieden in der psychischen Gesundheit beitragen. Zudem seien Frauen durch Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit häufig doppelt belastet.
Die Studie, basierend auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels, habe zudem gezeigt, dass der Abstand zwischen den Geschlechtern in puncto psychische Gesundheit, der sich bis 2018 leicht verringert hatte, in der Pandemie wieder größer geworden sei. „Dies liegt möglicherweise an der sogenannten Retraditionalisierung. Frauen haben in der Pandemie wieder mehr Haus- und Sorgearbeit übernommen und waren dadurch in der Krise vermehrt belastet“, erklärte Studienautor Daniel Graber, der empfiehlt: „die Sorgearbeit in Paarbeziehungen gleichmäßiger“ aufzuteilen, damit „eine psychische Entlastung insbesondere bei Frauen stattfinden kann“. Dass die Unterschiede in der psychischen Gesundheit von Frauen und Männern zwischen 2002 und 2018 schrumpften, zeige jedoch, dass diese nicht unüberwindbar sind. Das sollte Entscheidungsträger*innen ermutigen, Gleichstellungspolitik weiter voranzutreiben, so das DIW.

Studie: www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.881931.de/23-40-1.pdf

Quelle: fpd 841

Frauen sind in der Investmentwelt unterrepräsentiert, aber bei der Geldanlage erfolgreicher

Wie aus einer Infografik der Finanzplattform Block-Builders.de hervorgeht, sind Frauen in der Investmentwelt immer noch unterrepräsentiert – sei es was Privatanleger betrifft, oder auch im Profi-Bereich. So liegt der Frauenanteil im Fondsmanagement bei 20 Prozent, bei Kapitalverwaltungsgesellschaften immerhin bei 40 Prozent, doch auf der Ebene der Geschäftsführung und -leitung sind lediglich 13 Prozent der Posten mit Frauen besetzt. Diese zeige zudem, dass Frauen, bei der Geldanlage tendenziell mehr auf Sicherheit bedacht sind, als Männer, die viel häufiger darauf achten, möglichst hohe Renditen zu erzielen. So bezeichnen 16 Prozent der Anleger und lediglich 5 Prozent der Anlegerinnen eine möglichst hohe Rendite als den wichtigsten Aspekt bei der Geldanlage. Auch beim Investment-Verhalten zeigten sich große Unterschiede. So besäßen bspw. 28 Prozent der Anleger Einzelaktien, wohingegen der Anteil bei den Anlegerinnen nur 22 Prozent betrage. Bei den schwankungsanfälligen Kryptowährungen sei die Differenz noch größer: Etwa 18 % der Anleger und nur 5 Prozent der Anlegerinnen hielten Bitcoin & Co. Vorsicht scheine sich jedoch auszuzahlen, da Erhebungen bereits deutlich gemacht hätten, dass die durchschnittliche Rendite von Frauen über jener der Männer liege.

Beitrag: https://block-builders.de/16-der-anleger-bezeichnen-moeglichst-hohe-rendite-als-wichtigstes-kriterium-anlegerinnen-vorsichtiger-aber-oft-erfolgreicher/

Quelle: fpd 841

Arbeitsmarktintegration ukrainischer Mütter mit Kleinkindern gestaltet sich schwierig

In der zweiten Welle der IAB-BiB/FReDA-BAMF-SOEP-Befragung heißt es: „Bei Frauen und vor allem bei Müttern mit Kleinkindern gestaltet sich die Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter schwieriger als bei den Männern: Frauen haben im Vergleich ein höheres Risiko der Nichterwerbstätigkeit und der Beschäftigung unterhalb ihres Qualifikationsniveaus. Zudem verdienen sie weniger.“ Demnach seien im Frühjahr 2023, laut der Studie, 17 Prozent der geflüchteten Ukrainerinnen im erwerbsfähigen Alter gegenüber 22 Prozent der Ukrainer erwerbstätig gewesen. Die Erwerbstätigenquote von Müttern mit Kleinkindern unter 3 Jahren sei besonders niedrig (3 Prozent), wohingegen diese bei Vätern mit Kindern in dem Alter höher liege (23 Prozent). Die Kinderbetreuung sei dabei ein strukturelles Problem, erklärt Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung. Eine frühzeitige und umfassende Kinderbetreuung erhöhe nicht nur unmittelbar die Arbeitsmarktchancen für geflüchtete Frauen, sie führe auch zu mehr sozialen Kontakten mit deutschen Familien, fördere die soziale Teilhabe und erleichtere damit indirekt den Arbeitsmarktzugang.

Studie: https://doku.iab.de/kurzber/2023/kb2023-14.pdf

Quelle: fpd 841

Weibliche „Business Angels“ investieren anders als ihre männlichen Kollegen

Das Kernergebnis einer am von encourageventures, im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, durchgeführten Untersuchung, bei der insgesamt 114 Investorinnen befragt wurden, lautet: „Weibliche Business Angels – private Investorinnen, die Start-ups finanziell, mit Wissen und Erfahrungen sowie mit ihren Kontakten unterstützen – investieren anders als ihre männlichen Kollegen. Sie achten besonders darauf, dass Start-ups von weiblichen oder gemischten Teams geführt werden, für jede Dritte ist mangelnde Diversität des Gründungsteams ein Ausschlusskriterium bei der Suche nach lohnenden Investments. Neben einer attraktiven Rendite legen weibliche Business Angels zudem Wert darauf, mit den Produkten einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.“
Laut der Studie investierten zwischen Juli 2019 und Dezember 2022 in Deutschland 11.000 Business Angels, darunter 1.500 weibliche, in rund 3.500 Start-ups. Der Löwenanteil der Investitionen sei dabei nach wie vor an Gründer gegangen, Gründerinnen hätten nur rund 5,3 Prozent der Deals erhalten. Um das von der Ampel im Koalitionsvertrag gesetzte Ziel, sowohl die Gründer*innen- als auch die Investor*innen-Szene diverser zu machen. zu erreichen, gelte es, aus Sicht der Befragten, Investorinnen-Netzwerke zu stärken, weil diese für Geldgeberinnen und Gründerinnen wichtige Informationsquellen und Rückhalt seien. Zudem müsse an dem „Heuschrecken“-lmage der Szene gearbeitet werden, indem weibliche Vorbilder sichtbarer gemacht und die Informations- und Schulungsangebote gefördert und ausgeweitet würden. Auch müssten gemeinsame Investments in Form von Investmentpools ausgebaut werden.

Studie: www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/shes-got-wings

Quelle: fpd 841