Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Veranstaltungshinweise zur Kampagne „Frauen und Finanzen“

Im Rahmen der gemeinsamen Kampagne „Frauen und Finanzen“ der Verbraucherschutzabteilung und der Frauenabteilung des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz möchten wir auf die nachfolgenden Informationen aufmerksam machen:

Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: www.verbraucherzentrale-rlp.de/pressemeldungen/geld-versicherungen/gute-vorsaetze-fuers-neue-jahr-101985

Im Januar 2025 gibt es eine Fokus-Woche der Verbraucherzentralen mit kostenlosen Webinaren zu verschiedenen Themen, u. a. zu ETFs, Altersvorsorge und Versicherungen: www.verbraucherzentrale.de/geld-versicherungen/fokuswoche-geld-2025-kostenlose-onlinevortraege-rund-um-ihre-finanzen-88307

„Fehlende Kinderbetreuung erschwert die Erwerbstätigkeitsaufnahme für Ukrainerinnen“

„Die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern in den deutschen Arbeitsmarkt gelingt besser als bei anderen geflüchteten Gruppen.“ Dies belegen Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), die im Oktober 2024 veröffentlicht wurden und für das Frühjahr 2024 einen Anteil der Erwerbstätigen unter den 18- bis 65-jährigen ukrainischen Schutzsuchenden von 30 Prozent zeigen. Die Daten zeigen jedoch auch, „dass die Betreuung jüngerer Kinder die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit erschwert“. Dies betreffe vor allem Mütter mit kleinen Kindern, deren Erwerbstätigenquote gegenwärtig bei 22 Prozent liege. „Für Männer zeigen sich hingegen keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Erwerbstätigkeit und ihrer familiären Situation“, erläutert BiB-Direktorin und Studienmitautorin Prof. Dr. C. Katharina Spieß, mit Verweis auf eine Erwerbstätigenquote von 46 Prozent unter den Männern, deren jüngstes Kind zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht schulpflichtig war. Insgesamt hätten 37 Prozent aller Befragten mit der Betreuung von Kindern bzw. der Pflege von Angehörigen begründet, „aktuell keine Erwerbstätigkeit zu suchen“. Wenn die Erwerbstätigkeit, insbesondere der ukrainischen Frauen, gefördert werden solle, komme der „Bereitstellung von Kinderbetreuung und der Unterstützung bei Pflegeaufgaben eine weiterhin zentrale Bedeutung zu“, so das Resümee der Studie.

Quelle: fpd 866, www.bib.bund.de/Publikation/2024/BiB-Aktuell-2024-6.html

Urteil des BAG: Frauen können als Gleichstellungsbeauftragte bevorzugt werden

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat entschieden: Die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten darf allein Frauen vorbehalten sein. Die Richter in Erfurt erklärten, es stelle keine Diskriminierung dar, wenn Landesgesetze nur Frauen als Gleichstellungsbeauftragte vorsähen. Anlass für das Urteil war ein Fall aus Schleswig-Holstein.
Quelle: www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/bundesarbeitsgericht-urteil-frauen-gleichstellungsbeauftragte-100.html

Das Urteil legt Gründe dar, warum die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten allein Frauen vorbehalten sein darf.
Urteil: Urteil des BAG – 8 AZR 214_23

Der MINT-Report 2024 sieht „die Innovationsfähigkeit Deutschlands in Gefahr“

„Durch eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung, weibliche ‚Role Models‘ und Mentoringprogramme sollten mehr junge Frauen für MINT gewonnen werden“, lautet einer der Schritte, die der vorgestellte MINT-Report 2024 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, im Auftrag des Nationalen MINT-Forums, „einer Allianz aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft“ empfiehlt, um der MINT-Fachkräftelücke entgegenzusteuern. Die Arbeitskräftelücke im MINT-Bereich bleibe, trotz der starken konjunkturellen Abkühlung, auch im Herbst 2024 mit einem Wert von 209.200 auf hohem Niveau und drohe in den kommenden Jahren zu steigen. Bereits aktuell verlören deutsche Unternehmen im globalen Innovationswettbewerb an Boden. Dies könne „die Innovationsfähigkeit Deutschlands in Gefahr“ bringen, so das IW. Um den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, seien neben der Anhebung der Potenziale der Frauen, die Potenziale Älterer zu aktivieren, die Potenziale der Zuwanderung zu erschließen, Chancen im Bildungssystem zu verbessern sowie die digitale MINT-Bildung voranzubringen.

Quelle: fpd 866

„Der Arbeitsmarkt in der Pflegebranche ist nach wie vor eine Frauen- und Teilzeitdomäne“

„Der Arbeitsmarkt in der Pflegebranche ist nach wie vor eine Frauen- und Teilzeitdomäne.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach sind 82 Prozent der Beschäftigten in der Pflegebranche weiblich. Gut die Hälfte der Pflegekräfte arbeite in Teilzeit. Zum Vergleich liege der Anteil der Teilzeitbeschäftigten über alle hinweg bei 30 Prozent.
Weiterhin zeigt die Studie, dass die Beschäftigung in den Pflegeberufen durch ein stark überproportionales Wachstum an ausländischen Pflegekräften, in 10 Jahren um 26 Prozent gestiegen ist, in den Krankenpflegeberufen von 4,9 Prozent (2013) auf 14,5 Prozent (2023), in den Altenpflegeberufen von 6,9 Prozent (2013) auf 18,9 Prozent (2023). Die Zahl deutscher Pflegekräfte sei hingegen rückläufig. „Unter den Pflegekräften mit deutscher Staatsangehörigkeit befinden sich mittlerweile deutlich mehr ältere als jüngere Beschäftigte. Viele von ihnen erreichen in den nächsten Jahren das Rentenalter“, ordnet IAB-Forscher Holger Seibert ein und vermutet: „Die Personalsituation wird sich noch weiter verschärfen.“ Zur Gewinnung internationaler Pflege-kräfte sollten, aus Sicht des IAB, daher die notwendigen beruflichen Anerkennungsverfahren beschleunigt werden. Eine hohe Hürde sei zudem der Erwerb der deutschen Sprache. Hier brauche es bestmögliche Unterstützung.

Quelle: fpd 865, https://doku.iab.de/forschungsbericht/2024/fb2224.pdf

„In den Führungsetagen deutscher Redaktionen haben hauptsächlich Männer das Sagen“

„Obwohl der Frauenanteil im Journalismus seit vielen Jahren ansteigt, haben in den Führungsetagen deutscher Redaktionen nach wie vor hauptsächlich Männer das Sagen.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Führungsfrauen in den Medien: der harte Weg nach oben“ von Pro-Quote Medien. „Während Journalisten, vor allem in der Altersspanne zwischen 30 und 39 Jahren, deutlich häufiger leitende redaktionelle Positionen übernehmen, sind Journalistinnen in der Zeit stärker in der Care-Arbeit für Kinder und Angehörige engagiert“, so die Studie. Zudem hätten die befragten Journalistinnen kaum „strukturelle Förderung, etwa durch eine kontinuierliche, systematische Entwicklung von Nachwuchsführungskräften, Frauen-Netzwerke oder Mentoring-Programme“ erhalten. Dagegen hätten sie „mehrheitlich von geschlechtsspezifischen Hürden auf ihrem Karriereweg“ berichtet, „wie Problemen bei der Rückkehr nach der Elternzeit oder Sexismus am Arbeitsplatz“. Führungsaufgaben und Familie miteinander zu vereinbaren, erweise sich zudem „als große Herausforderung“. „Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen ist ein Beitrag zur Qualität im Journalismus“, so Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) dazu. Die von ihrem Ministerium geförderte Studie zeige, „dass Journalistinnen in Redaktionen, Sendern und Verlagen mehrere Hundert Euro weniger verdienen als Journalisten. Und da, wo Entscheidungen fallen, sitzen mehrheitlich Männer am Tisch. Ich unterstütze, dass Lohntransparenz auch bei den Medien als Arbeitgeber Realität wird. Und dass Medienhäuser ihr Personal so entwickeln, dass Frauen in Führungspositionen keine Ausnahme mehr sind.“

Quelle: fpd 865, www.pro-quote.de/neue-studie-von-proquote-medien-fuehrungsfrauen-in-den-medien-wie-care-arbeit-und-fehlende-foerderung-den-weg-nach-oben-erschweren/