Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Bundesfrauenministerin Lisa Paus erklärte bei der Vorstellung der Studie „Lauter Hass – leiser Rückzug“ des „Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz“: „Jeden Tag werden Menschen im Netz beleidigt, belästigt und bedroht. Viele ziehen sich zurück, das gefährdet Meinungsvielfalt und Demokratie. Umso wichtiger ist es, aktiv dagegen vorzugehen.“
„Fast jede zweite Person wurde schon einmal online beleidigt. Besonders häufig betroffen sind junge Frauen (30 Prozent), Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund (30 Prozent) und Personen mit homosexueller (28 Prozent) oder bisexueller Orientierung (36 Prozent). Fast jede zweite junge Frau (42 Prozent) erhielt bereits ungefragt ein Nacktfoto“, so die Ergebnisse der Studie. Auswirkungen davon seien „psychische Belastungen, Probleme mit dem Selbstbild oder sozialer Rückzug“. Dies habe Folgen für die Meinungsfreiheit. Mehr als die Hälfte, der im Rahmen der Studie repräsentativ Befragten habe angegeben, sich aus den genannten Gründen im Internet seltener zur eigenen politischen Meinung (57 Prozent) zu bekennen oder sich seltener an Diskussionen (55 Prozent) zu beteiligen.

„Hass im Netz destabilisiert die Grundfesten unserer Demokratie“
„Die Studie bestätigt in weiten Teilen: Hass im Netz destabilisiert die Grundfesten unserer Demokratie. Die Politik muss dringend handeln, um dieser Entwicklung etwas entgegensetzen zu können“, so das Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz. Das vom Bundesfrauenministerium im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ geförderte Netzwerk fordert daher von der Politik: „Betroffene müssen besser geschützt und unterstützt werden!“, „Social-Media-Plattformen müssen finanziell zur Verantwortung gezogen werden!“ und „Medienkompetenz und politische Bildung müssen gestärkt werden“.

Quelle: fpd 847, https://kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de/lauter-hass-leiser-rueckzug/