Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Anzahl der weiblichen Vorstände in Dax-Konzernen sinkt

Anzahl der weiblichen Vorstände in Dax-Konzernen sinkt

07.10.2020

Ein Artikel des Spiegels vom 07.10.2020 weist auf eine aktuelle Studie der Allbright-Stiftung hin. Darin heißt es, dass der Anteil der Topmanagerinnen in Führungsetagen deutscher Dax-Konzerne jahrelang anstieg. Allerdings kehrte sich dieser Trend im Jahr der Coronakrise um.
Ermittelt wurde, dass sich zum Stichtag 01.09.2020 in den 30 Dax-Konzernen nur noch 23 Managerinnen im Vorstand befanden – im Jahr 2019 waren es noch 29. Der Frauenanteil an Führungskräften im Vorstand sank somit erstmals seit Jahren von 14,7 auf 12,8 Prozent. Der Studie zufolge gab es elf Dax-Konzerne ohne eine einzige weibliche Führungskraft im Vorstand. Ein Jahr zuvor waren es lediglich sechs Unternehmen. In nur vier Unternehmen (Allianz, Daimler, die Deutsche Telekom und Fresenius Medical Care) sitzen demnach mehrere Managerinnen in der Top-Etage.
Wiebke Ankersen, Co-Geschäftsführerin der Allbright Stiftung, kritisierte: „Was auch immer Aufsichtsräte dazu veranlasst, in der Krise verstärkt auf Männer in den Vorständen zu setzen – es ist ein kurzsichtiger Reflex, der zeigt, wie wenig verankert die Vielfalt von Perspektiven an deutschen Unternehmensspitzen ist.“

Quelle: Spiegel Artikel „Zahl der weiblichen Vorstände in Dax-Konzernen sinkt“

Frauenpolitische Plakatkampagne gegen „Übergriffe im öffentlichen Raum“

Frauenpolitische Plakatkampagne gegen „Übergriffe im öffentlichen Raum“

07.10.2020

Eine Plakatkampagne gegen „Übergriffe im öffentlichen Raum“ hat das Frauenreferat beim Magistrat von Frankfurt am Main „gemeinsam mit Mädchen und jungen Frauen“ gestartet. Gabriele Wenner, die Leiterin des Frauenreferats verwies auf die „Zunahme sexistischer und rassistischer Beleidigungen oder Belästigung auf Straßen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln“. „Das können wir so nicht hinnehmen“, sagte sie. Die Motive der Plakate an über 600 Litfaßsäulen und Plakatwänden seien „von den Erfahrungen und Forderungen von Mädchen und jungen Frauen inspiriert“ und im Rahmen der Aktionen rund um den Internationalen Mädchen*tag in Frankfurt am 11. Oktober“ entwickelt worden.

Quelle: fpd 766

In Berufen mit hohen Männeranteilen werden digitale Kompetenzen stärker nachgefragt

In Berufen mit hohen Männeranteilen werden digitale Kompetenzen stärker nachgefragt

30.09.2020

Die Bertelsmann Stiftung veranlasste eine Datenanalyse basierend auf 26 Millionen Online-Stellenanzeigen aus Deutschland.

Ergebnisse:
„Die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, auch in Branchen und Berufsfeldern, in denen Digitalisierung bislang keine große Rolle gespielt hat.“
„Die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen ist ausgeprägter in Tätigkeiten mit hohem Männeranteil.“

Wie die Bertelsmann Stiftung mitteilt, zeigt die Analyse, „dass sich die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen unterschiedlich auf Männer und Frauen verteilt. Wörtlich: „Insbesondere in beruflichen Tätigkeiten, in denen überwiegend Männer tätig sind, werden digitale Kompetenzen verlangt. Häufig schlägt dies auch mit einem höheren Gehalt zu Buche. Anders sieht es in den USA aus. Dort sind einzelne Branchen mit hohem Beschäftigungsanteil von Frauen, beispielsweise die Gesundheitsversorgung bereits deutlich stärker digitalisiert als hierzulande.“ Der Vorstand der Bertelsmann Stiftung Jörg Dräger dazu: „Digitalisierung kann ein Treiber für soziale Ungleichheit sein. Dagegen müssen wir uns mit gezielter Weiterbildung politisch stemmen.“

Quelle: fpd 766

„Care-Berufe müssen vom Klischee befreit werden, sie seien nur was für Frauen“

„Care-Berufe müssen vom Klischee befreit werden, sie seien nur was für Frauen“

30.09.2020

„Wenn Care-Berufe endlich aufgewertet würden, könnten sowohl die Nachwuchsprobleme im sozialen Bereich beseitigt als auch für die überwiegend weiblichen Beschäftigten im Care-Sektor attraktivere Zukunftsaussichten eröffnet werden“, so die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, Milanie Hengst. Sie bezog sich auf eine im Juli erschienene Studie des Bundesfamilienministeriums, die „das große Interesse an Pflegeberufen bei jugendlichen Mädchen und Jungen“ belegt habe. Sie fügte hinzu: „Die kommunalen Arbeitgebenden müssen Care-Berufen endlich den finanziellen Wert zuordnen, den sie für unsere Gesellschaft haben – und zwar in Form attraktiver Arbeitsbedingungen und Gehälter. Nur dann kann es auch gelingen, die sozialen Berufe langfristig vorn Klischee zu befreien, das sei nur was für Frauen.“ Auch die „Erkenntnis aus der Corona-Krise, dass vor allem Mütter in sozialen Berufen arbeiten, muss in die Diskussion um eine attraktivere Vergütung der systemrelevanten Berufe einfließen“. Care-Berufe, so Hengst, seien Zukunftsberufe, und junge Menschen wollten sie „ergreifen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“

Quelle: fpd 766

„Corona erschwert die Arbeit am Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung“

„Corona erschwert die Arbeit am Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung“

23.09.2020

Die Geschäftsstelle Dritter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung teilte mit, dass die Corona-Pandemie die Bedingungen für die Arbeit am Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht erschwert hätten. Aber die Arbeit „in den letzten Monaten weiter vorangeschritten“ sei. Die Arbeitssitzungen und Hearings seien per Videokonferenz abgehalten worden, die Arbeit finde „überwiegend im Home-Office“ statt. Derzeit diskutierten die Sachverständigen „Kapitelentwürfe“, unter Einbeziehung von 17 Expertisen und der Erkenntnisse aus 5 Hearings. Die beim Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (Frankfurt/M.) angesiedelte Geschäftsstelle dazu wörtlich: „Gleichzeitig zeigt gerade die Corona-Krise einmal mehr, wie wichtig Gleichstellung ist, einschließlich einer gleichstellungsorientierten Gestaltung der Digitalisierung. Das Gutachten, dessen Schwerpunkt dieses Thema ist, nimmt in intensiven virtuellen Arbeitssitzungen weiter Form an.“

Quelle: fpd 765

„Die neue EU-Gleichstellungsstrategie muss krisenfest gemacht werden, auch finanziell“

„Die neue EU-Gleichstellungsstrategie muss krisenfest gemacht werden, auch finanziell“

23.09.2020

Die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Mona Küppers, erklärte anlässlich der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Deutschland: „Gleichstellung ist in Corona-Zeiten wichtiger denn je. Denn die Krise vergrößert wie unter dem Brennglas die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Die Bundesregierung muss daher die neue EU-Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter vorantreiben und krisenfest machen – vor allem auch in finanzieller Hinsicht.“ Küppers fügte hinzu: „Voraussetzung dafür ist, dass die Hälfte aller Corona-Hilfen Frauen zugutekommt. Denn heute werden die Weichen dafür gestellt, ob unser Zusammenleben, unsere Wirtschaft, unsere Beziehungen mit der Welt nach der Pandemie sozialer, friedlicher und umweltfreundlicher werden – oder das Gegenteil. Hier ist ‚fair share‘ von zentraler Bedeutung.“

Quelle: fpd 765