Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Kabinettsbeschluss zum Dritten Gleichstellungsbericht

 

Nachdem das Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht im Januar an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) übergeben wurde, hat die Bundesregierung mit allen Ressorts eine Stellungnahme zum Gutachten erarbeitet.
In seiner Kabinettssitzung hat die Bundesregierung den Dritten Gleichstellungsbericht beschlossen. Der Dritte Gleichstellungsbericht besteht aus der Stellungnahme der Bundesregierung zum Gutachten der Sachverständigenkommission sowie dem Gutachten selbst, das unter dem Titel „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ bereits im Januar veröffentlicht worden war. Dem Berichtsauftrag entsprechend enthält die Stellungnahme auch eine Bilanzierung des Zweiten Gleichstellungsberichts in Form einer Analyse der Rezeption des Zweiten Gleichstellungsberichts in Politik, Medien, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Der Dritte Gleichstellungsbericht wird nun dem Bundestag und dem Bundesrat zugeleitet und dort besprochen und als Bundestagsdrucksache veröffentlicht werden.

In diesem Sinne hat die Sachverständigenkommission drei Voraussetzungen für eine geschlechtergerechte Digitalisierung formuliert:

  • Einen geschlechtergerechten Zugang zu relevanten Ressourcen
  • Die geschlechtergerechte Nutzung digitaler Technologie; diese könnte beispielsweise durch strukturelle Benachteiligung, Geschlechterstereotype oder geschlechtsbezogene Gewalt behindert werden.
  • Eine geschlechtergerechte Gestaltung des digitalen Transformationsprozesses; Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch Technikentwicklung und -gestaltung sind hier angesprochen.

Die Sachverständigenkommission hat ihr Gutachten anhand der folgenden Bereiche der Digitalisierung strukturiert: die Digitalbranche, die digitale Wirtschaft, die digitalisierte Wirtschaft und die Digitalisierung der Gesellschaft. Zudem wurden gleichstellungspolitische Strukturen und Instrumente betrachtet. Diese Bereiche analysierte die Sachverständigenkommission mit Blick auf die Verwirklichungschancen von Frauen und Männern und formulierte darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung in Bund, Ländern, Kommunen, aber auch an Unternehmensleitungen und Betriebsrät*innen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie die Zivilgesellschaft.

Weitere Hintergrundinformationen zu Abläufen und Bestandteilen der Gleichstellungsberichte finden Sie auf der Website des dritten Gleichstellungsberichts.

Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten
Die Broschüre „Das Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung in Kürze“ informiert eingängig über die zentralen Inhalte und Handlungsempfehlungen des Gutachtens. Die Broschüre steht als PDF-Version zum Download zur Verfügung und kann in der Printversion bei der Geschäftsstelle per Email kostenlos bestellt werden.

Frauen in Rheinland-Pfalz – Mehrheit in der Landesregierung – Minderheit im Landtag

In der künftigen Landesregierung von Rheinland-Pfalz wird das politische Gewicht der Führungsfrauen weiter zunehmen, da nach dem Wechsel von Volker Wissing zu Daniela Schmitt auch bei der FDP in der rot-gelb-grünen Ampel eine neue Spitzenkandidatin neben Malu Dreyer (SPD) und Anne Spiegel (Grüne) getreten ist. Im Kabinett wird sich die Mehrheit der Frauen weiter vergrößern, wenn Daniela Schmitt, bisher Staatssekretärin, Wirtschaftsministerin geworden ist. Der Trierer Politikwissenschaftler Uwe Jun nannte dies (in der „RZ“) eine „ungewöhnlich Konstellation“ und fügte hinzu: „Davon geht die Botschaft aus, dass Frauen in der Politik viel bewegen können – zumindest in Rheinland-Pfalz.“ – Demgegenüber gehören dem neu gewählten 100 Mitglieder starken Landtag von Rheinland-Pfalz nur 32 Frauen an, 2 weniger als bisher. Die Frauenanteile der Fraktionen betragenen 41 % bei der SPD, 22,6 % bei der CDU, 50 % bei den Grünen, 33,3 % bei der FDP, 16,7 % bei den Freien Wählern und 11,1 % bei der AfD.

Quelle: fpd 779

Verteilung von Erwerbs- & Sorgearbeit als gleichstellungspolitisches Schwerpunktthema der Gleichstellungsminister*nnenkonferenz 2021

Stefanie Drese, die Sozial- und Gleichstellungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, hat angekündigt, dass sie „die Stärkung der partnerschaftlichen Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zu einem gleichstellungspolitischen Schwerpunktthema in diesem Jahr machen“ möchte. Die SPD-Politikerin erklärte gegenüber dem Landesfrauenrat, die „gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Berufs- und Familienleben“ werde auch im Mittelpunkt der diesjährigen Gleichstellungsminister*innenkonferenz (GFMK) der Länder stehen. Drese, die 2021 als GFMK-Vorsitzende amtiert, sagte weiter, dass es hierzu aus Schwerin eine Reihe von Initiativen geben werde. Die GFMK-Hauptkonferenz findet am 23./24. Juni in Rostock statt.
In ihrer Videobotschaft an den Landesfrauenrat erklärte die Ministerin: „Die Neuverteilung von Erwerbs- und unbezahlter Sorgearbeit ist bislang wenig in den Blick genommen worden. Politische Maßnahmen zielen vor allem auf die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben ab. Hier ist ein Perspektivwechsel notwendig, den wir befördern wollen.“ Die Covid-19-Pandemie habe deutlich gemacht, dass „ohne das Engagement und die Arbeit von Frauen lebenswichtige Bereiche unserer Gesellschaft nicht funktionieren würden. Die systemrelevante Arbeit werde „überwiegend von Frauen geleistet“, und die Frauen seien es auch, die verstärkt und zusätzlich unbezahlte Sorgearbeit übernähmen. Drese betont, dass dies „kein Frauenthema“ sei. Vielmehr müssten „Frauen und Männer, Unternehmen und Sozialpartner gemeinsam Lösungen erarbeiten“. Bislang worden Männer kaum als Zielgruppe für dieses Thema gesehen und es gebe auch zu wenige Vorbilder.

Quelle: fpd 779

„Zurück in die Zukunft – Frauenpolitik gestern, heute, morgen“ – dbb frauen tagen

Der dbb bundesfrauenkongress befasste sich virtuell am 13. April 2021 unter dem Motto ,Zurück in die Zukunft – Frauenpolitik gestern, heute, morgen‘ mit den Konsequenzen der Pandemie für die Familien- und Gleichstellungspolitik. Es gelte den negativen Auswirkungen der Pandemie „ganz klare Maßnahmenentgegen(zu)setzen, damit die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern insbesondere in der Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit nicht größer wird, sondern kleiner“, so die dbb bundesfrauenvertretung. Im öffentlichen Dienst gehe es um Arbeitsplätze, „die Frauen und Männern eine partnerschaftliche Aufteilung von privater Sorgelast ermöglichen“.
Weitere Informationen rund um den 12. dbb bundesfrauenkongress sowie die Berichterstattung finden Sie hier.

Quelle: fpd 780

Wie leben Familien heute? – Daten, Fakten, Trends – Familienreport 2020 liegt vor

Wie leben Familien heute? – Daten, Fakten, Trends – Familienreport 2020 liegt vor

02.02.2021

Das Bundesfamilienministerium hat am 10.12.2020 die 7. Ausgabe des Familienreports „Familie heute. Daten, Fakten, Trends“ veröffentlicht. Zu den „zentralen Befunden“ hat die verantwortliche Ministerin Franziska Giffey selbst festgestellt:

  • „Die Familie ist für die meisten Menschen der wichtigste Lebensbereich.“
  • „Das Berufs- und Familienleben muss unter den veränderten Bedingungen (der Pandemie) ganz anders organisiert werden.“
  • Viele Familien haben Verantwortung und wirtschaftliche Risiken „schon längst auf mehrere Schultern verteilt“.
  • Bei fast zwei Dritteln der Paarfamilien waren beide Eltern erwerbstätig, „immer mehr Mütter konnten mit ihrer Erwerbstätigkeit ihre eigene Existenzgrundlage sichern und immer mehr Väter beteiligten sich an der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder“.

Der Familienreport ist ein „Nachschlagewerk und Zahlenfundus“, stellt aber auch Vorhaben und Maßnahmen der Familienpolitik dar. Neu sind im Report 2020 Vergleiche mit anderen Ländern.

Die aktuelle Ausgabe des Familienreports2020 finden Sie unter www.bmfsfj.de/familienreport2020.

Quelle: fpd 773