2.12.2021 | 2021, Frauen und Gesellschaft, Frauen und Gesundheit
Drei katholische Frauenverbände haben das spendenfinanzierte Projekt „Women4Youth“ gestartet, „um Mädchen und jungen Frauen aus dem Corona-Tief und zurück ins Leben zu helfen“. Das Projekt, an dem auch der Katholische Deutsche Frauenbund beteiligt ist, schafft nach Mitteilung von IN VIA Deutschland „passgenaue Angebote für die Anliegen junger Frauen, die sich zurückgezogen und den gesellschaftlichen Anschluss oder auch die berufliche Perspektive verloren haben“. Dazu gehören Chancentage für Schulabsolventinnen, Empowerment-Coachings bis hin zu Karriere- und Zukunftsbörsen.
Weitere Informationen: www.women4youth.de
Quelle: fpd 793
2.12.2021 | 2021, Frauen und Gesellschaft
Für eine „Kombi-Reform von Ehegattensplitting und Minijob“ plädiert die Bertelsmann Stiftung in einer veröffentlichten Stellungnahme. Darin heißt es einleitend: „Von 7,6 Millionen Ehefrauen im Alter von 25 bis 60 Jahren haben mit 6 Millionen rund drei Viertel ein geringeres Einkommen als ihr Partner und sind demnach Zuverdienerinnen. Für sie setzt das Steuer- und Sozialversicherungssystem in Deutschland falsche Anreize. Sie leiden darunter, dass – anders als bei einem Minijob – bei der Aufnahme einer Teilzeit- oder Vollzeitbeschäftigung nicht nur Sozialversicherungsabgaben, sondern auch Einkommensteuer anfällt, die über dem üblichen Eingangssteuersatz in Höhe von 14 Prozent liegt. Grund dafür ist das Ehegattensplitting, dass dazu führt, dass eine Zweitverdienerin demselben Steuersatz unterliegt wie der Erstverdiener.“ Eine Kombireform, so die Stiftung, könne die Fehlanreize des Ehegattensplittings begrenzen und Minijobs in sozialversicherungs- und steuerpflichtige Tätigkeit umwandeln. Diese hätte, wie Berechnungen von Wissenschaftlern des ifo-Instituts im Auftrag von Bertelsmann zeigten, „im Vergleich zu einzelnen isolierten Reformen besonders große Beschäftigungseffekte für Frauen“.
Die Stellungnahme macht besonders darauf aufmerksam, dass „auch der Steuervorteil durch das Splitting für besonders hohe Einkommen begrenzt“ würde. Arbeit müsse sich „für alle lohnen, insbesondere für Frauen und Mütter“. Zur „Zweitverdienerinnenfalle“ trage neben dem Steuersplitting auch der steuer- und abgabenfreie Minijob bei. Wörtlich: „Durch sukzessiv ansteigende Sozialversicherungsabgaben könnten Minijobs in reguläre Beschäftigung umgewandelt werden. Die Abgaben würden ab dem ersten Euro fällig, allerdings mit einem anfangs sehr geringen Beitragssatz. Der volle Sozialversicherungssatz würde dagegen bei 1.800 Euro – was einer Vollzeitbeschäftigung im Niedriglohnbereich entspricht – zu Buche schlagen. Eine solche Kombireform wäre nahezu aufkommensneutral, d.h. sie würde keine zusätzlichen Kosten für den Staat verursachen. Auch die Verteilungswirkungen wären erheblich. Insgesamt würden die unteren 40 Prozent der Einkommen entlastet.“
Quelle: fpd 793
23.11.2021 | 2021, Frauen und Gesellschaft, Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e.V.“ feierte unter dem Motto „Die Geschlechter sind einander ebenbürtig – und alle haben ein Recht auf ein freies Leben ohne Gewalt“ im November 2021 ihr 40-jähriges Bestehen. Dazu heißt es: „Auch wenn wir noch lange nicht am Ziel sind, so konnten wir in den letzten 40 Jahren doch schon vieles erreichen; etwa die Anerkennung von Vergewaltigung in der Ehe als Straftat, die Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung als Fluchtursache und Asylgrund, die Anerkennung weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) als eigener Straftatbestand, eine Reform des Sexualstrafrechts (,Nein heißt Nein‘) und vieles mehr.“
Quelle: fpd 792
23.11.2021 | 2021, Frauen und Gesellschaft, Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Unter dem Motto „Girls* unstoppable – Die Zukunft gehört uns!“ fand Anfang Oktober der Internationale Mädchentag 2021, den die Vereinten Nationen ausgerufen haben, statt. Der Mädchentag soll Mädchen „empowern“ und motivieren, für ihre Rechte zu kämpfen. Die UN wollen an diesem Tag weltweit auf die noch immer fortdauernde Benachteiligung von Mädchen aufmerksam machen und auf die speziellen Probleme und Bedürfnisse von Mädchen hinweisen. Es heißt dazu: „Benachteiligungen gibt es auch in Deutschland. Studien belegen, dass Mädchen trotz bester Noten und Abschlüsse ein geringeres Selbstvertrauen in ihre Leistungsfähigkeit haben als Jungen und auch seltener in Führungspositionen vertreten sind. Klischeehafte Rollenbilder in Werbung und Medien zementieren Rollenmuster schon sehr früh und schränken das Potenzial von Mädchen, aber auch von Jungen, schon im Kindesalter enorm ein. Es ist kein Zufall, dass gerade in frauen- oder männerdominierten Berufssparten, z.B. im Handwerk, in den MINT-Berufen und in der Pflege, der größte Fachkräftemangel herrscht.“
Quelle: fpd 792
9.11.2021 | 2021, Frauen in Wirtschaft und dem Öffentlichen Dienst, Frauen und Gesellschaft
Das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen meldet: „Wachsende Unterschiede in den Arbeitszeiten von Frauen und Männern während der Corona-Pandemie“. Aus Anlass der Veröffentlichung des neuen IAQ-Arbeitszeitmonitors wurde dazu mitgeteilt:
- „2020 betrugen die Arbeitszeiten abhängig Vollzeitbeschäftigter 39,9 Stunden und lagen damit 0,7 Stunden niedriger als 2010. Die im Krisenjahr 2020 beobachteten Arbeitszeitrückgänge gegenüber dem Vorjahr sind außergewöhnlich hoch.
- Die Pandemie wirkt sich geschlechtsspezifisch auf die Arbeitszeiten aus. Die Arbeitszeiten vollzeitbeschäftigter Frauen sind stärker gesunken als die vollzeitbeschäftigter Männer. In der Folge hat sich die Arbeitszeitdifferenz zwischen Männern und Frauen seit 2013 das erste Mal wieder erhöht.
- In Krisenzeiten, so zeigen die Daten, besteht die Gefahr, dass Frauen und Mütter wie selbstverständlich und auf Kosten von Rentenansprüchen, beruflicher Weiterbildung und Karriereoptionen in alte Rollenbilder zurückgedrängt werden.
- Daten des Labour Force Survey zeigen, dass im Jahr vor der Krise rund die Hälfte der Beschäftigten überwiegend fremdbestimmte Arbeitszeiten hatte. Frauen können seltener verschiedene Formen der Arbeitszeitflexibilisierung selbst bestimmt nutzen als Männer.“
Quelle: fpd 791
9.11.2021 | 2021, Frauen und Gesellschaft
Mit einem Budget von 63.000 Euro fördert die Frankfurter Stiftung „maecenia“ für Frauen in Wissenschaft und Kunst 2021 13 Projekte, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen wie der zunehmenden Digitalisierung, dem Umgang mit Diversität oder dem Wandel der Lebenswelt befassen. Der Stiftung, die explizit Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt, seien „die weibliche Perspektive auf Veränderungen unserer Lebenswelt“ und „ein feministischer, kritischer Blick“ sehr wichtig. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 habe „maecenia“ mehr als 250 Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen mit über 500.000 Euro unterstützt.
Weitere Informationen: http://www.maecenia-frankfurt.de/de/2021
Quelle: fpd 791