Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Berufstätigkeit von Müttern wird gesellschaftlich zunehmend akzeptiert“

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), das zum diesjährigen Muttertag eine aktuelle Auswertung zum Thema veröffentlichte, zeigt: „Berufstätigkeit von Müttern wird gesellschaftlich zunehmend akzeptiert“. „Während im Jahr 2005 noch 41 Prozent der 18- bis 50-Jährigen meinten, dass ein Vorschulkind unter der Erwerbsarbeit seiner Mutter leiden würde, ging dieser Anteil bis 2021 auf 23 Prozent zurück“, heißt es in der Auswertung auf Basis von Daten des „Generation and Gender Survey“ (GGS) und des familiendemografischen Panels FReDA. Der beobachtete Meinungswandel habe sich besonders stark in Westdeutschland vollzogen. Im Osten sei die Erwerbsarbeit von Müttern junger Kinder aufgrund eines breiteren Angebots bei der öffentlich finanzierten Kindertagesbetreuung schon lange stärker akzeptiert. „Viele jüngere Menschen betrachten es inzwischen als neue Norm, dass beide Elternteile berufstätig sind – und zwar in Form des sogenannten ‚Eineinhalbverdiener-Modells‘ mit einem steigenden Anteil der Müttererwerbstätigkeit bei zunehmendem Alter der Kinder“, erklärte die Soziologin Dr. Sabine Diabaté vom BiB. Die Hauptlast der Sorgearbeit werde jedoch weiterhin von Müttern getragen. So hätten lediglich 17 Prozent der Väter gegenüber über 50 Prozent der Mütter angegeben, mehr als ihren gerechten Anteil an Hausarbeit zu übernehmen. Auch mit der Betreuung, Pflege und Unterstützung von Kindern verbringen Mütter nach eigenen Angaben mehr Zeit. Beim Spielen oder bei Freizeitaktivitäten brächten ihre Partner sich gleichermaßen ein, hätten 58 Prozent der Mütter berichtet. Insgesamt habe die Erwerbstätigkeit aller Mütter mit minderjährigen Kindern in 2022 bei 69 Prozent gelegen.

Quelle: fpd 853

„Frauen bestreiten ihren Lebensunterhalt seltener von eigener Erwerbstätigkeit, als Männer“

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit, dass es im Jahr 2023, basierend auf Daten des Mikrozensus 2023, große Unterschiede zwischen Frauen und Männern hinsichtlich der Quelle für den überwiegenden Lebensunterhalt gab. Demnach hätten 69 Prozent der Frauen im Alter von 25 bis 64 Jahren gegenüber 83 Prozent der Männer hierzulande, die Mittel für ihren Lebensunterhalt aus ihrer eigenen Erwerbstätigkeit bezogen. Dabei sei der Unterschied bei eingewanderten Frauen, von denen nur gut die Hälfte (55 Prozent) eigene Erwerbstätigkeit als überwiegende Quelle des Lebensunterhalts angegeben habe, gegenüber Frauen ohne Einwanderungsgeschichte, die 2023 zu 74 Prozent von eigener Erwerbstätigkeit lebten, deutlich. Geringer seien jedoch die Unterschiede, wenn man nur die zweite Einwanderergeneration betrachte (67 Prozent vs. 74 Prozent). Des Weiteren hätten 13 Prozent aller befragten Frauen gegenüber 2 Prozent der Männer Unterstützung durch Angehörige und 2 Prozent der Frauen gegenüber 0,1 Prozent der Männer Elterngeld als überwiegende Quellen für ihren Lebensunterhalt angegeben. Geringere Unterschiede habe es 2023 bei den Einkommensquellen Arbeitslosengeld I und Bürgergeld (bei beiden Geschlechtern je 6 Prozent), Vermögen, Vermietung und Kapitalerträge (jeweils 1 Prozent) sowie Renten und Pensionen (Frauen: 5 Prozent; Männer: 4 Prozent) gegeben.

Quelle: fpd 852, www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_132_125.html

„Frauen und Männer folgen bei der Berufswahl immer noch klassischen Rollenmustern“

Frauen und Männer folgen bei der Berufswahl immer noch klassischen Rollenmustern, heißt es im Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd), das dazu auf aktuelle Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung verweist. Demnach seien im Jahr 2023, unverändert gegenüber den Vorjahren, die Kauffrau für Büromanagement, die medizinische sowie die zahnmedizinische Fachangestellte, die Verkäuferin und die Industriekauffrau die Top 5 der Ausbildungsberufe für Frauen geblieben. Der Männeranteil in ihnen bleibe jedoch weiterhin gering. Bspw. sei 2023 unter den angehenden Azubis zur bzw. zum medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten, höchstens jeder zwanzigste ein Mann gewesen. Die ungleiche Verteilung zeige sich aber auch andersherum. In 4 der 5 beliebtesten Ausbildungsberufe von Männern habe der Frauenanteil an allen Ausbildungsanfängerinnen und -anfängern weniger als 7 Prozent betragen. Nur beim Fachinformatiker habe er mit rund 10 Prozent darüber gelegen. In den stereotypen Berufen sei jedoch im Vergleich zu 2020 ein leichter Trend hin zu mehr Heterogenität erkennbar.
Um die Geschlechterklischees bei der Berufswahl aufzubrechen, braucht es, laut iwd, z. B. „in der Berufsorientierung an der Schule eine neutrale Ansprache, die sich nicht auf ein Geschlecht fokussiert. Auch das betriebliche Engagement zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, welches Mütter und Väter gleichermaßen in den Blick nimmt, kann helfen. Und für vermeintlich körperlich anstrengende Berufe sollten Unternehmen und Schulen noch stärker kommunizieren, wie sehr sich einst kräftezehrende Jobs dank des technischen Fortschritts gewandelt haben.“

Quelle: fpd 852

„Frauen entscheiden sich mittlerweile immer häufiger für eine akademische Laufbahn“

Im Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) heißt es: (fpd) „Frauen entscheiden sich mittlerweile immer häufiger für eine akademische Laufbahn“. Demnach waren im Wintersemester (WS) 2023/24 rund 1,46 Mio. Frauen an deutschen Hochschulen eingeschrieben. 15 Jahre zuvor seien es erst gut 968.000 Studentinnen gewesen. Damit sei das Geschlechterverhältnis im Studium mittlerweile leicht in Richtung der Frauen gekippt. So habe ihr Anteil im WS 2023/24 bei 50,9 Prozent gelegen, gegenüber 47,8 Prozent im WS 2008/2009.
Die Wahl des Studiengangs angehender Akademiker*innen folge jedoch immer noch klassischen Rollenmustern, so das iwd. Vor allem technische und naturwissenschaftliche Fächer seien oft noch Männerdomäne. So hätten im WS 22/23 bspw. 76.000 Männer gegenüber 11.000 Frauen Maschinenbau und 52.000 Männer gegenüber 14.000 Frauen Wirtschaftsinformatik studiert. Dagegen seien Frauen im WS 22/23 bspw. in den Erziehungswissenschaften mit 47.500 weiblichen gegenüber 13.000 männlichen Studierenden und im Fach Soziale Arbeit mit 65.000 Frauen gegenüber 19.000 Männern deutlich stärker vertreten gewesen. An der unterschiedlichen Studienwahl sei grundsätzlich nichts auszusetzen, wenn die Wahl den jeweiligen Vorlieben entspreche. Der besonders starke Fachkräftemangel in typischen Männer- und Frauenberufen sei jedoch u. a. ein Grund dafür, junge Menschen zu ermutigen, die traditionellen Pfade zu verlassen und sich von stereotypen Vorstellungen zu lösen.

Quelle: fpd 852

„Frauen sind in Deutschland auch bei Bonuszahlungen benachteiligt“

Analysen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München (ifo) und der Unternehmensberatung Mercer zeigen für über 270 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass „Frauen auch bei Bonuszahlungen benachteiligt sind“. Demnach bekommen Frauen hierzulande durchschnittlich 6,1 Prozent, in Österreich 7,2 Prozent und in der Schweiz 5,2 Prozent weniger Bonuszahlungen als Männer. „Die geschlechtsspezifische Lohnlücke bei den Bonuszahlungen ist deutlich größer als beim Grundgehalt. Wegen dieser großen Unterschiede fällt die Lücke beim Gesamtgehalt nochmals deutlich größer aus“, sagt ifo-Forscherin Dr. Michaela Paffenholz dazu. In Deutschland betrage die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beim Grundgehalt 2,7 Prozent. Durch Bonuszahlungen erhöhe sie sich auf 3,0 Prozent beim Gesamtgehalt. In Österreich seien dies 2,3 Prozent vs. 2,9 Prozent und in der Schweiz 1,2 Prozent vs. 1,6 Prozent. Grundlage der Analyse seien Daten der Unternehmensberatung Mercer, bei denen beobachtbare Faktoren, wie bspw. die Beschäftigungsdauer, berücksichtigt worden seien.

Quelle: fpd 852

Wissenschaftliche Personalsituation zeigt größeren Aufwärtstrend beim weiblichen Anteil

Das Statistische Bundesamt meldete im März, dass sich auch im Jahr 2022 die Personalsituation in außeruniversitären Forschungseinrichtungen verbesserte und folgt somit einem langjährigen Trend, der sowohl das wissenschaftliche Personal als auch alle anderen Beschäftigten im Bereich der Forschung und Entwicklung betrifft. Demnach habe die Zahl der auf die volle Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten beim wissenschaftlichen Personal um 1,2 Prozent gegenüber 2021 zugenommen, beim weiblichen Personal mit 2,7 Prozent dabei ausgeprägter als beim männlichen Personal (0,4 Prozent). Mit einem gegenüber dem Vorjahr konstant gebliebenen Frauenanteil von 36 Prozent am gesamten wissenschaftlichen Personal habe 2022 jedoch erneut keine Geschlechterparität erreicht werden können. Etwas günstiger habe sich die Situation bei dem in der Forschung und Entwicklung tätigen Personal dargestellt. Hier sei der Frauenanteil 2022 gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 42 Prozent geblieben.

Quelle: fpd 851