In einem Kurzbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), der auf der Auswertung der IAB-Beschäftigten-Historik basiert, heißt es: „Vollzeitbeschäftigte Frauen wenden weniger Zeit auf als Männer, um von ihrem Wohnort zum Arbeitsort zu pendeln.“ Diese zeige, dass Frauen hierzulande im Jahr 2017, im Mittel, 11,6 Minuten und Männer 13,4 Minuten zu ihrem Arbeitsort pendelten. Grund hierfür sei, dass „Frauen eher Berufe ausüben, die geringere Pendelzeiten erfordern“. Laut dem Bericht „weisen bspw. Gesundheitsberufe mit einem Frauenanteil von 73 Prozent eine unterdurchschnittliche Pendelzeit von Frauen wie von Männern mit 10,6 bzw. 12,4 Minuten auf“. IAB-Forscherin Antje Weyh vermutet: „Erwarten Frauen schon bei der Berufswahl später vorrangig Familienverpflichtungen zu übernehmen, ist es aufgrund der damit einhergehenden stärkeren räumlichen Gebundenheit rational, Berufe zu wählen, die in nahezu allen Regionen vorhanden sind“. Die Studie zeige jedoch auch, dass, ausgeprägter für Männer, ein Zusammenhang zwischen Pendeldauer und erzieltem Entgelt bestehe. „Um Frauen die Annahme von Stellen bei weiter entfernten Betrieben zu ermöglichen, sind bessere Rahmenbedingungen notwendig. Dazu gehören bspw. eine flächendeckende Ganztagsbetreuung in Kitas und Grundschulen, die Möglichkeit, im Homeoffice arbeiten zu können, und nicht zuletzt die gezielte Unterstützung der Mobilität von Frauen, die auf dem Land wohnen“, so IAB-Forscherin Michaela Fuchs.
Quelle: fpd 852, https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-04.pdf