Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Ein Großteil der Unternehmen hierzulande hält die Wechseljahre für ein „privates Thema“

„Die meisten Frauen sind im Lauf ihres Lebens von Wechseljahresbeschwerden betroffen, mit gravierenden Auswirkungen auf den Job. Arbeitgeber ignorieren, unterschätzen oder tabuisieren das Problem, mit negativen Folgen für die betroffenen Frauen, wie für die Bindung und Gewinnung von Mitarbeiterinnen.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „meno@work“ von „kununu“ und „the-change.org“, die am weltweiten „Menopausen-Tag“ veröffentlicht wurde. Obwohl es für 58 Prozent der befragten Unternehmen, „sehr wichtig ist“, Mitarbeiterinnen zwischen 40 und 55 zu halten, mit denen sie besondere Stärken, wie „Reife und Professionalität“, „Erfahrung“ oder „Loyalität und Beständigkeit“ verbinden, halten 63 Prozent der Unternehmen die Wechseljahre für ein „ausschließlich“ oder „hauptsächlich privates“ Thema, 32 Prozent betrachten es als „tabuisiert“, nur 7 Prozent tun „viel“, um diesbezüglich Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Ein wichtiger Grund bestehe darin, dass in einem Großteil der Unternehmen generell eine Kultur des Schweigens im Hinblick auf die psychische und körperliche Gesundheit herrsche. Hier schließe meno@work eine Wissenslücke, zeige Handlungsoptionen auf und liefere wichtige Impulse, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen zu erhalten und zu fördern, so kununu und https://the-change.org/.

Quelle: fpd 866

„Betreuungsleistungen halten vor allem Frauen davon ab, ihre Arbeitszeit auszuweiten“

Obwohl „zwei von drei Teilzeitbeschäftigten hierzulande gerne mehr arbeiten“ würden, haben im Jahr 2023 „Betreuungsleistungen, entweder für Kinder oder für kranke Angehörige, 4,6 Millionen Menschen – vier Millionen davon Frauen – davon abgehalten, ihre Arbeitszeit auszuweiten“. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse „Fachkräftemangel: Stille Reserve am Arbeitsmarkt heben“ des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (vfa), die unter dem #MacroScopePaharma 9/24 veröffentlicht wurde. Der im Wachstumspaket forcierte Ausbau des Kita-Angebots für Kinder sei daher ein richtiger Schritt, der noch gestärkt werden könnte, wenn auch die Kostenseite der Kinderbetreuung in den Blick genommen würde. Zudem liege der steuerlich anrechenbare Höchstbetrag der Betreuungskosten seit dem Jahr 2012 unverändert bei 6.000 Euro pro Jahr. Von Jahr zu Jahr würden bei einer ausbleibenden Anpassung des Höchstbetrags, die Arbeitsanreize vor allem bei Frauen gesenkt, wenn diese zwischen Kinderbetreuung und eigener Arbeitsleistung entscheiden müssten, so ein Fazit der Analyse, die auf Daten von Destatis, Eurostat und Mikrozensus basiert.

Alle Ergebnisse: www.vfa.de/de/wirtschaft-politik/macroscope/macroscope-fachkraeftemangel
Quelle: fpd 865

Informationsflyer: „Was ist ein Frauenhaus?“

Der Verein Frauenhauskoordinierung bietet einen Informationsflyer an, der Zugangsbarrieren zum Gewaltschutz abbauen und liefert wichtige Informationen soll, z. B. zu den Fragen: „Was ist Gewalt gegen Frauen?“ oder „Wie ist das Leben in einem Frauenhaus?“.
Bisher war der Flyer nur in Deutsch und leichter Sprache erhältlich. Ab sofort ist der Flyer auch in Arabisch, Englisch, Französisch, Persisch, Türkisch und Ukrainisch erhältlich.

Quelle: www.frauenhauskoordinierung.de
Flyer: www.frauenhauskoordinierung.de/aktuelles/detail/flyer-was-ist-ein-frauenhaus-in-weiteren-sprachen-verfuegbar

„Der Arbeitsmarkt könnte 645.000 Vollzeit-Arbeitskräfte dazugewinnen…“

Eines der Ergebnisse des gemeinsamen Sozialberichts 2024, von Statistischem Bundesamt, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), in Zusammenarbeit mit dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), lautet: „Der Arbeitsmarkt könnte 645.000 Vollzeit-Arbeitskräfte dazugewinnen, wenn Mütter in dem Umfang erwerbstätig sein könnten, in dem sie es sich wünschen“. Während Mütter von 8-jährigen Kindern, laut einer BiB-Befragung, 30,2 Wochenstunden als ideal ansehen, arbeiten sie durchschnittlich nur 24,6 Stunden. „Eine stärkere Beteiligung der Väter bei der Familienarbeit und ganztägige Kita- und Schulbetreuung“ könnten hier „ebenso hilfreich sein, wie eine gezielte Unterstützung durch Vorgesetzte bei der Erhöhung der Arbeitszeit mit zunehmendem Alter der Kinder“.

„Bei Frauen mit Einwanderungsgeschichte ist die Erwerbsquote niedriger“

Zudem zeigt der Sozialbericht 2024, dass „die Erwerbsquote in Deutschland bei Personen zwischen 15 und 74 Jahren mit und ohne Einwanderungsgeschichte ähnlich ist und bei 70,7 Prozent für Menschen ohne Einwanderungsgeschichte und 68,0 Prozent für Eingewanderte und deren Nachkommen liegt. Bei Frauen mit Einwanderungsgeschichte ist die Erwerbsquote jedoch insgesamt niedriger. Besonders niedrig ist sie bei jenen Frauen, die nicht aus Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums, der Schweiz oder aus angelsächsischen Ländern kommen: Von ihnen sind 54,7 Prozent auf dem Arbeitsmarkt aktiv – fast 20 Prozent weniger als bei ihren männlichen Altersgenossen“.

Quelle: fpd 866

„Frauen leiden doppelt so häufig unter Problemen infolge der Zeitumstellung wie Männer“

„Frauen sind von gesundheitlichen Problemen infolge der Zeitumstellung fast doppelt so stark betroffen wie Männer.“ Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage, im Auftrag der DAK Gesundheit, der zufolge 39 Prozent der Frauen gegenüber 20 Prozent der Männer hierzulande unter Folgen der Zeitumstellungen leiden. Wie die bereits im März 2024 unter 1000 Bürger*innen erfolgte repräsentative Umfrage zeigt, fühlten sich in der Vergangenheit infolge der Zeitumstellungen „81 Prozent der befragten Frauen müde bzw. schlapp, 66 Prozent litten unter Schlafproblemen, 39 Prozent konnten sich schlechter konzentrieren, 33 Prozent fühlten sich gereizt, 17 Prozent kamen morgens nicht pünktlich zur Arbeit und 10 Prozent hatten depressive Verstimmungen. Generell halten 78 Prozent der befragten Frauen und 70 Prozent der Männer die Zeitumstellung für „überflüssig“ und befürworten ihre Abschaffung. „2018 sprachen sich EU-weit 84 Prozent der Teilnehmer*innen einer Befragung für ein Ende der Zeitumstellung aus. Auch das EU-Parlament stimmte 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung. Hierfür wäre eine Einigung der Mitgliedsstaaten nötig, die jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt wurde“ so die DAK.

Quelle: fpd 865, https://caas.content.dak.de/caas/v1/media/63824/data/f3c354f12f0fe118098d0f4ecca498cb/240328-download-ergebnisbericht-zeitumstellung.pdf

„Leichter Anstieg des Frauenanteils in den Vorständen der Börsenunternehmen“

Die Allbright-Stiftung meldete in ihrem Herbstbericht: „Einen leichten Anstieg des Frauenanteils in den Vorständen der 160 in DAX, MDAX und SDAX notierten Unternehmen“. Demnach ist der Frauenanteil der 160 an der Frankfurter Börse notierten Unternehmen von 9/2023 bis 9/2024 auf 19,7 Prozent in den Vorständen und 37 Prozent in den Aufsichtsräten, schwächer als im Vorjahr, gestiegen. Der Frauenanteil an der Spitze der Vorstände (4,4 Prozent) und Aufsichtsräte (6,3 Prozent) liege auf dem Niveau von 2021. Am besten stünden weiterhin die 40 großen DAX-Konzerne da. In deren Aufsichtsräten sei mit rd. 40 Prozent Frauenanteil ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen erreicht.

Deutschland kann nicht an das Niveau anderer westlicher Industrieländer anschließen

Im Vergleich der 40 größten Börsenunternehmen könne Deutschland, mit einem Frauenanteil von 24,7 Prozent in den Vorständen, nicht an das Niveau anderer Industrieländer anschließen und bilde mit Polen (18,2 Prozent) den Schluss. An der Spitze säßen Großbritannien (32,1 Prozent), USA (30,1 Prozent), Frankreich (28,8 Prozent) und Schweden (28,2 Prozent). „Wir haben in Deutschland viel Zeit mit der Quotendiskussion verloren, die deutschen Unternehmen müssen noch viel stärker auf geeignete Maßnahmen setzen, wenn sie im internationalen Wettbewerb aufholen wollen“, kommentierten die Geschäftsführer der Stiftung, Wiebke Ankersen und Christian Berg, den Bericht. „In Großbritannien ist es gelungen, ohne gesetzliche Quoten innerhalb kurzer Zeit sehr viele Frauen in Top-Positionen zu bringen. Dort hat eine andere Debatte stattgefunden, das öffentliche Bewusstsein für Chancengleichheit und Diversität ist stark und die Erwartungen an die Unternehmen hoch. In der Debatte wurde von Anfang an auf konkrete Maßnahmen fokussiert, die darauf abzielen, dass auf allen Ebenen viel mehr Frauen in Positionen kommen.“

Quelle: fpd 865