Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Erster Gleichstellungstag der Bundesstiftung Gleichstellung

Am 5. und 6. Dezember 2022 findet der erste Gleichstellungstag der Bundesstiftung Gleichstellung statt.

Gleichstellung ist wertvoll für die Demokratie. Deshalb sollen Personen aus Politik und Gesellschaft sowie Vertreter*innen von Verbänden und Institutionen, aber auch Gleichstellungsbeauftragte und Aktivist*innen der gleichstellungspolitischen Szene am ersten bundesweiten Gleichstellungstag zusammengebracht werden. Mit einer festlichen Abendveranstaltung am 5. Dezember wird das Vernetzungstreffen ab 18 Uhr eröffnet. Am 6. Dezember lädt ein Fachtag mit vielfältigen Workshops und Paneldiskussionen zu einem inhaltlichen Austausch ein.

Pandemiebedingt wird ein hybrides Format in Berlin mit Livestreams für wesentliche Teile der Veranstaltung geplant.

Weitere Informationen (wie das Programm) und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie unter:
https://www.gleichstellungstag.de/

Online abrufbar: Videos zur Vortragsreihe „Frauengesundheit in der Corona-Pandemie“

Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration RLP informiert darüber, dass ab sofort die Videos zur Vortragsreihe zur Frauengesundheit in der Corona-Pandemie, die Anfang des Jahres stattgefunden hat, auf der Website des MFFKI zu finden sind.

Unter folgendem Link gelangen Sie zu den Aufzeichnungen:
https://mffki.rlp.de/de/themen/frauen/frauen-und-gesundheit/themenreihe-zur-frauengesundheit-in-der-corona-pandemie/

Derzeit plant das MFFKI eine weitere Themenreihe zur Frauengesundheit zum Thema reproduktive Gesundheit. Diese wird im nächsten Jahr ebenfalls als Online-Format stattfinden.

Einladung: (Hybride) Tagung zur internationalen Bedeutung von Community Ansätzen für Prävention von Gewalt gegen Frauen

Die University of Applied Sciences Hamburg lädt zu einer hybriden Fachveranstaltung am
Montag, den 12.12.2022 von 14:00 bis 17:00 Uhr an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
(Alexanderstraße 1, 20099 Hamburg) ein.

Auf der Tagung werden die Ergebnisse einer international vergleichenden Metastudie zur Bedeutung lokaler Communities und zivilgesellschaftlicher Akteur*innen für die Prävention von häuslicher Gewalt, den Schutz und die Unterstützung von Gewaltbetroffenen vorgestellt und anwendungsbezogen diskutiert. Die Studie wird im Rahmen des Bundesinnovationsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen“ gefördert.
Community-, nachbarschaftsbezogene Ansätze zur Prävention von und Intervention bei häuslicher Gewalt könnten zum einen der „missing link“ zwischen der Ebene der Betroffenen und dem Hilfesystem sein; zum anderen können sie die Handlungsmöglichkeiten in die Zivilgesellschaft hinein erweitern und nachhaltige Veränderungen im Bereich der (genderbezogenen) Normen und Haltungen der Menschen vor Ort anstoßen/unterstützen.
Sie setzen dort an, wo die Gewalt ausgeübt wird – dort wo die Menschen wohnen, in den Nachbarschaften und Stadtteilen. Stichworte sind hier: Zivilcourage, die Kraft sozialer Netzwerke und aufgeklärter Multiplikator*innen. Exstierende Studien und Projekte aus verschiedenen Ländern können den Wert dieser Ansätze anschaulich belegen.
Vor dem Hintergrund der langjährigen wissenschaftlichen und anwendungsbezogenen Auseinandersetzung mit der Bedeutung von lokalen Communities im Kontext der Prävention häuslicher Gewalt hat Frau Prof. Dr. Sabine Stövesand das Vorhaben einer Metastudie entwickelt, die aktuell vom Institut „Social Insight“ (Schinznach, Schweiz) erstellt wird. Ausgewertet werden über 100 Projekte weltweit, die zum Engagement von Nachbarschaften und lokalen Communities zu Gewalt gegen Frauen arbeiten.

Inhaltlich wird es u. a. darum gehen, wie die Erkenntnisse der Metastudie Impulse geben können

  • zur Entwicklung von Curricula/Handreichungen für Qualifizierungen und Trainings von Fachkräften sowie von informellen Multiplikator*innen auf Stadtteilebene,
  • zur Entwicklung zielgruppengerechter Informationen zu geschlechtsbezogener/häuslicher Gewalt für die lokale Bevölkerung,
  • für den verbesserten Zugang zu Unterstützung für bisher nicht oder unzureichend erreichte und/oder besonders vulnerable Zielgruppen,
  • für neue kommunale Kooperationen sowie die Aktivierung des gesamten Gemeinwesens zum Schutz von Frauen vor Gewalt,
  • zur konzeptionellen und qualitativen Weiterentwicklung von Erstanlauf-, Schutz- und Beratungsangeboten unter dem Aspekt der Niedrigschwelligkeit,
  • für die gezielte Arbeit in Richtung der Veränderung von Normen und Bewusstsein in Bezug auf Geschlechterkonzepten sowie die Interventions- und Unterstützungsbereitschaft aus der Zivilgesellschaft,
  • für eine nationale Präventionsstrategie.

Programm
14:00 – 17:00 Uhr (inklusive Pause)
Begrüßung
durch Vertreter*innen der Hochschule, aus dem Bundesfamilienministerium und der Sozialbehörde Hamburg
14:30 Uhr
Darstellung der Studienergebnisse
durch die Studienleitung Frau Prof. Dr. Sabine Stövesand (HAW Hamburg, Dept. Soziale Arbeit) und Daniela Gloor und Hanna Meier (Social Insight Schweiz)
Fragen und Kommentare
der Tagungsteilnehmenden zu den Studienergebnissen
15:30 Uhr – Kurze Pause
15:45 – 16:15 Uhr
Impulsvorträge zu erfolgreicher community-basierter Praxis

  • Dr. Cristy Trewartha (Neuseeland), Director of „Change Strategy and Research“:
    Action Plan for the National Strategy to Eliminate Family Violence and Sexual Violence. Zur Entwicklung einer diversitätssensiblen, integrativen nationalen Präventionsstrategie in Neuseeland
  • Mag. Maria Rösselhumer (Österreich), Geschäftsführerin der Nationalen Helpline und Autonomen Frauenhäuser; Leiterin StoP Österreich:
    Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Nachbarschaftsbezogenen Präventionsarbeit zu häuslicher Gewalt

16:15 Uhr
Roundtable
mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Praxis und NGO zu der Frage:
Wie können Erkenntnisse und Befunde aus der Studie und den Praxisberichten in lokalen/kommunalen Kontexten, auf Landesebene und im Rahmen einer nationalen Präventionsstrategie genutzt und wirksam werden?
17:00 – Ende

Eine Teilnahme in Präsenz vor Ort ist in begrenztem Umfang möglich. Ein Link zur Online-Teilnahme wird kurz vor der Tagung verschickt.
Eine Anmeldung für die Tagung ist bis zum 15.11.2022 an Moana.Kahrmann@haw-hamburg.de möglich. Bitte folgende Informationen mitsenden:

  • Name:
  • Anrede:
  • Organisation:
  • Funktion:
  • E-Mail:
  • Teilnahme Online oder in Präsenz:

Wer den Zugang von Frauen zu besserer Arbeit erleichtert, vermindert das Lohngefälle

Eine aktuelle Studie, die das Berlin Centre der OECD veröffentlicht hat, kommt zu folgendem Ergebnis: „Etwa drei Viertel des geschlechtsspezifischen Lohngefälles zwischen ähnlich qualifizierten Männern und Frauen sind auf Lohnunterschiede von – und nicht zwischen – Unternehmen zurückzuführen.“ Innerhalb von Unternehmen, so heißt es in der Studie, hätten Männer und Frauen oft unterschiedliche Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Während die Unterschiede in der Entlohnung für gleichwertige Arbeit „häufig weniger ins Gewicht“ fielen. Die OECD-Studie unter dem Titel „The Role of Firms in the Gender Wage Gap in Germany“ zieht daraus folgende Schlussfolgerung: „Daher muss die oberste Priorität der Politik darin bestehen, den Zugang von Frauen zu besseren Arbeitsplätzen in Unternehmen zu fördern.“ Die Studie, so das Berlin Centre der OECD, trage „zu einem besseren Verständnis des geschlechtsspezifischen Lohngefälles in Deutschland bei“ und schlage „Maßnahmen zum Abbau dieses Gefälles vor“.
Studie: www.oecd.org/fr/emploi/the-role-of-firms-in-the-gender-wage-gap-in-germany-e8623d6f-en.htm
Quelle: fpd 816

„Hauptsächlich Mädchen leisteten Care-Arbeit in der Pandemie“ – Sozialisation hierzulande geschlechterungerecht

Eine der Hauptergebnisse einer Studie zu den Folgen der Pandemie für Kinder, die von der internationalen Kinderhilfsorganisation World Vision veröffentlicht wurde und sich mit dem „Pandemie-Erleben von Kindern in Deutschland und Ghana“ befasst, ist das „Mädchen in Deutschland mehr Care-Arbeit, also Hausarbeit und Betreuung von Geschwistern, leisten [mussten] als Jungen.“ Die vorliegenden Daten der 2021 befragten 2.500 Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren zeigen laut World Vision, „dass in beiden Ländern besonders Kinder aus Familien mit geringen sozioökonomischen Ressourcen und in Deutschland auch Kinder mit einem Migrationshintergrund starken Belastungen in der Covid-19-Pandemie ausgesetzt waren“. So hätten sie größere Probleme im Homeschooling und weniger Hilfe beim Lernen durch kompetente Bezugspersonen gehabt und seien durch finanzielle Probleme ihrer Familien stärker belastet worden. Wörtlich: „Seit der Pandemie haben wir es mit einer Verschärfung schon vorher bestehender Bildungs- und Generalionenungerechtigkeiten zu tun. Bei monatelangen Schulschließungen zum Schutz älterer Generationen wurde der Bildungserwerb von Kindern in die hauptsächliche Verantwortung der Familien gestellt. Was sie leisten konnten, entschied maßgeblich über den Bildungserfolg.“

Die Forschungsleiterin der World-Vision-Studie, Dr. Caterina Rohde-Abuba, hob bei der Vorstellung der Studie als „deren überraschendstes Ergebnis“ hervor, „dass gerade in Deutschland das Geschlecht eine Rolle für das Pandemieerleben von Kindern spielt“. Wörtlich: „Während familiäre Hausarbeit und die Betreuung jüngerer Geschwister in Ghana von Mädchen und Jungen in vergleichbarem Maße geleistet wurden, zeigen die Studiendaten für Deutschland eine deutlich stärkere Einbindung von Mädchen. Dies kann für sie, genauso wie für Erwachsene, zu einer Vereinbarkeitsproblematik zwischen Care-Arbeit, Bildung und Erholung führen. Während in der Öffentlichkeit die Pandemie als Krise für Frauen und Mütter breit diskutiert wurde, haben wir bisher völlig vernachlässigt, dass offensichtlich Care-Arbeit auch an Kinder weitergegeben wurde. Dass dies in Deutschland vor allem Mädchen betrifft, muss uns in Hinblick darauf, wie geschlechtergerecht die Sozialisation junger Menschen bei uns ist, sehr zu denken geben.“

Quelle: fpd 815

„Erklärung von Dublin“: Mit Gleichstellung der Geschlechter Gewalt jedweder Art verhindern!

38 Mitgliedsstaaten des Europarats haben Ende September 2022 unter der Präsidentschaft von Irland eine „Erklärung von Dublin“ unterzeichnet, mit der sie sich zu „Maßnahmen der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter verpflichten, um hiermit zur Verhinderung von häuslicher, sexualisierter und geschlechtsbezogener Gewalt beizutragen“. Die „Erklärung von Dublin“ ist nach Mitteilung des Europarats „angelehnt an die Istanbul-Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sowie an Sachverständigenberichte über die bisherige Umsetzung der Konvention durch die Staaten“.
Die „Dublin Declaration“ liegt in der englischsprachigen Originalfassung vor: https://www.gov.ie/en/publication/f34c6-dublin-declaration/
Quelle: fpd 815