Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Die University of Applied Sciences Hamburg lädt zu einer hybriden Fachveranstaltung am
Montag, den 12.12.2022 von 14:00 bis 17:00 Uhr an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
(Alexanderstraße 1, 20099 Hamburg) ein.

Auf der Tagung werden die Ergebnisse einer international vergleichenden Metastudie zur Bedeutung lokaler Communities und zivilgesellschaftlicher Akteur*innen für die Prävention von häuslicher Gewalt, den Schutz und die Unterstützung von Gewaltbetroffenen vorgestellt und anwendungsbezogen diskutiert. Die Studie wird im Rahmen des Bundesinnovationsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen“ gefördert.
Community-, nachbarschaftsbezogene Ansätze zur Prävention von und Intervention bei häuslicher Gewalt könnten zum einen der „missing link“ zwischen der Ebene der Betroffenen und dem Hilfesystem sein; zum anderen können sie die Handlungsmöglichkeiten in die Zivilgesellschaft hinein erweitern und nachhaltige Veränderungen im Bereich der (genderbezogenen) Normen und Haltungen der Menschen vor Ort anstoßen/unterstützen.
Sie setzen dort an, wo die Gewalt ausgeübt wird – dort wo die Menschen wohnen, in den Nachbarschaften und Stadtteilen. Stichworte sind hier: Zivilcourage, die Kraft sozialer Netzwerke und aufgeklärter Multiplikator*innen. Exstierende Studien und Projekte aus verschiedenen Ländern können den Wert dieser Ansätze anschaulich belegen.
Vor dem Hintergrund der langjährigen wissenschaftlichen und anwendungsbezogenen Auseinandersetzung mit der Bedeutung von lokalen Communities im Kontext der Prävention häuslicher Gewalt hat Frau Prof. Dr. Sabine Stövesand das Vorhaben einer Metastudie entwickelt, die aktuell vom Institut „Social Insight“ (Schinznach, Schweiz) erstellt wird. Ausgewertet werden über 100 Projekte weltweit, die zum Engagement von Nachbarschaften und lokalen Communities zu Gewalt gegen Frauen arbeiten.

Inhaltlich wird es u. a. darum gehen, wie die Erkenntnisse der Metastudie Impulse geben können

  • zur Entwicklung von Curricula/Handreichungen für Qualifizierungen und Trainings von Fachkräften sowie von informellen Multiplikator*innen auf Stadtteilebene,
  • zur Entwicklung zielgruppengerechter Informationen zu geschlechtsbezogener/häuslicher Gewalt für die lokale Bevölkerung,
  • für den verbesserten Zugang zu Unterstützung für bisher nicht oder unzureichend erreichte und/oder besonders vulnerable Zielgruppen,
  • für neue kommunale Kooperationen sowie die Aktivierung des gesamten Gemeinwesens zum Schutz von Frauen vor Gewalt,
  • zur konzeptionellen und qualitativen Weiterentwicklung von Erstanlauf-, Schutz- und Beratungsangeboten unter dem Aspekt der Niedrigschwelligkeit,
  • für die gezielte Arbeit in Richtung der Veränderung von Normen und Bewusstsein in Bezug auf Geschlechterkonzepten sowie die Interventions- und Unterstützungsbereitschaft aus der Zivilgesellschaft,
  • für eine nationale Präventionsstrategie.

Programm
14:00 – 17:00 Uhr (inklusive Pause)
Begrüßung
durch Vertreter*innen der Hochschule, aus dem Bundesfamilienministerium und der Sozialbehörde Hamburg
14:30 Uhr
Darstellung der Studienergebnisse
durch die Studienleitung Frau Prof. Dr. Sabine Stövesand (HAW Hamburg, Dept. Soziale Arbeit) und Daniela Gloor und Hanna Meier (Social Insight Schweiz)
Fragen und Kommentare
der Tagungsteilnehmenden zu den Studienergebnissen
15:30 Uhr – Kurze Pause
15:45 – 16:15 Uhr
Impulsvorträge zu erfolgreicher community-basierter Praxis

  • Dr. Cristy Trewartha (Neuseeland), Director of „Change Strategy and Research“:
    Action Plan for the National Strategy to Eliminate Family Violence and Sexual Violence. Zur Entwicklung einer diversitätssensiblen, integrativen nationalen Präventionsstrategie in Neuseeland
  • Mag. Maria Rösselhumer (Österreich), Geschäftsführerin der Nationalen Helpline und Autonomen Frauenhäuser; Leiterin StoP Österreich:
    Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Nachbarschaftsbezogenen Präventionsarbeit zu häuslicher Gewalt

16:15 Uhr
Roundtable
mit Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Praxis und NGO zu der Frage:
Wie können Erkenntnisse und Befunde aus der Studie und den Praxisberichten in lokalen/kommunalen Kontexten, auf Landesebene und im Rahmen einer nationalen Präventionsstrategie genutzt und wirksam werden?
17:00 – Ende

Eine Teilnahme in Präsenz vor Ort ist in begrenztem Umfang möglich. Ein Link zur Online-Teilnahme wird kurz vor der Tagung verschickt.
Eine Anmeldung für die Tagung ist bis zum 15.11.2022 an Moana.Kahrmann@haw-hamburg.de möglich. Bitte folgende Informationen mitsenden:

  • Name:
  • Anrede:
  • Organisation:
  • Funktion:
  • E-Mail:
  • Teilnahme Online oder in Präsenz: