Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Der dbb fordert: „Gestärkt aus der Krise: Gleichstellung jetzt umsetzen!“

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Der dbb fordert: „Gestärkt aus der Krise: Gleichstellung jetzt umsetzen!“

07.07.2020

Die dbb Bundesfrauenvertretung fordert, mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise, den Erhalt und die Stärkung der Gleichstellung in unserer Gesellschaft. In einem Positionspapier werden aktuell „Handlungsempfehlungen“ formuliert, die für die Gleichstellung in Gesellschaft und öffentlichem Dienst „essenziell“ seien.
Die strukturelle Benachteiligung aufgrund des Geschlechts“ müsse durch „geschlechtsspezifische Folgenabschätzung“ und „Einführung von Gender Budgeting als Leitprinzip staatlichen Handelns“ konsequent bekämpft werden.
Die Attraktivität systemrelevanter Berufe sei durch bessere personelle Ausstattung, Bezahlung und Arbeitsbedingungen zu fördern. Auch müsse „die gleichstellende Wirkung der Digitalisierung der Arbeitswelt gezielt genutzt werden, um geschlechterbedingten Benachteiligungen im Berufsleben zu begegnen“.

Quelle: fpd 760

Bundesfamilienministerin Giffey sorgt sich um Rückschritt der Gleichberechtigung

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Bundesfamilienministerin Giffey sorgt sich um Rückschritt der Gleichberechtigung

07.07.2020

„Sorgen Sie sich, dass die Gleichberechtigung (wegen der Corona-Krise) einen Rückschritt macht?“ Bundesfamilienministerin Franziska Giffey antwortete auf diese Frage in einem Spiegel-Interview: „Na klar. Die Hauptlast in der Corona-Krise wird von den Frauen getragen.“ Sie verwies auf die Notwendigkeit, die sozialen Berufe aufzuwerten und besser zu bezahlen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern und auch darüber zu reden, „warum gerade die Frauen wieder in Teilzeit gehen“. „Und dann“, so Giffey weiter, „sind wir direkt beim Gender Pay Gap, also dass die Frauen weniger verdienen als die Männer für die gleiche Arbeit.“ Sie merkte weiter an, dass die Krise die Gleichstellungsprobleme verschärfe aber auch sichtbarer mache.

Quelle: fpd 760

Corona-Krise erschwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie: „Mütter in erster Linie betroffen“

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Corona-Krise erschwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie: „Mütter in erster Linie betroffen“

02.07.2020

In einer aktuellen Studie des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) kommen die Autor*innen nach Auswertung der Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) zur Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit sowie zum Homeoffice-Potenzial vor der Corona-Krise zu dem Schluss, „dass von den Mehrbelastungen in Sachen Kinderbetreuung und Hausarbeit [nach Ausbruch der Krise] in erster Linie die Mütter betroffen sein“ dürften.

Quelle: fpd 759, Studie „Corona-Krise erschwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem für Mütter – Erwerbstätige Eltern sollten entlastet werden“

Befürchtungen einer „entsetzlichen Retraditionalisierung“

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Befürchtungen einer „entsetzlichen Retraditionalisierung“

24.06.2020

Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Prof. Jutta Allmendinger, äußerte ihre Befürchtungen in der ARD-Talkshow „Anne Will“: „Die Frauen werden eine entsetzliche Retraditionalisierung weiter erfahren. Ich glaube nicht, dass man das so einfach wieder aufholen kann und dass wir von daher bestimmt 3 Jahrzehnte verlieren. Wir sehen es ja an der Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen, die jetzt schon wieder zurückgeht.“ Die Soziologin verwies darauf, dass der Arbeitsmarkt es kaum noch kompensieren könne, wenn Frauen wegen geschlossener Kitas und Schulen lange zu Hause seien oder noch mehr mit ihrer Arbeitszeit zurückgehen würden. Dies beträfe die Rente sowie Karrierechancen. Allmendinger sieht „Anzeichen für eine Rolle rückwärts“ und dass „sich gerade das Patriarchat zurückmeldet“.

Quelle: fpd 759

„Rückschritte in der Gleichstellung“

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„Rückschritte in der Gleichstellung“

24.06.2020

Die Bundesfrauenministerin Franziska Giffey hegt Befürchtungen, dass als Folge der Corona-Krise „Rückschritte in der Gleichstellung“ zu erwarten seien. Es seien „überwiegend“ die Frauen, die die aus geschlossenen Kitas und Schulen herrührenden Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf lösen müssten, erklärte sie gegenüber dem „Handelsblatt“. Wörtlich sagte sie: „Frauen schaffen es trotz all ihrer Talente, exzellenter Ausbildung und ihrem ganzen Einsatz immer noch zu selten in die Führungsetagen. Die Corona-Krise verstärkt diese Situation leider.“

Quelle: fpd 759

„Die meisten in der Corona-Krise systemrelevanten Berufe sind frauentypisch“

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„Die meisten in der Corona-Krise systemrelevanten Berufe sind frauentypisch“

04.06.2020

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) macht in einer aktuellen Studie darauf aufmerksam, dass die meisten der in der Corona-Krise systemrelevanten Berufe als „typische Frauenberufe“ gelten. Eine Ausnahme mache lediglich der Bereich „Land- und Forstwirtschaft“.
Im Bereich „Biowissenschaftler und Mediziner“, der Medikamentenforschung und die Behandlung Erkrankter umfasse, habe sich der Frauenanteil von 44,6 % in 2003 um 2,6 Prozentpunkte auf 47,2 % in 2017 erhöht. Eindeutiger sei die Entwicklung bei den Gesundheitsfachkräften. Hier habe sich der Frauenanteil in demselben Zeitraum von 76,6 % um 4,0 Prozentpunkte auf 80,6 % erhöht. Ganz anders sei die Lage im Bereich „Land- und Forstwirtschaft und Fischerei“, in dem der relativ niedrige Frauenanteil von 25,6 % (2003) um -1,5 Prozentpunkte auf 24,1 % in 2017 weiter abgesunken sei. Hier seien 3 von 4 Beschäftigten männlich.

Quelle: fpd 758