„Der goldene Zaunpfahl“ für „absurdes Gendermarketing“ geht in diesem Jahr an die Likörmarke „Zickengold“, heißt es vom Verein klische*esc, der den Negativpreis im November zum siebten Mal verliehen hat. Die Marke der Privatbrennerei Boenke in Recklinghausen bediene „alle denkbaren Klischees“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Alkoholkonsum werde verharmlost und Frauen beiläufig nahegelegt, sich locker zu machen und nicht so zickig zu sein, was angesichts hoher Zahlen von sexualisierter Gewalt, ein gravierendes gesellschaftliches Problem durch „plumpe Wortspielchen“ bagatellisiere. Das Wort Zicke für Frauen, deren verhalten nicht den Erwartungen ihrer Mitmenschen entspreche „gehört in den Altglascontainer der Geschichte“ erklärte Lisi Maier, Jurymitglied und Co-Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung, bei der Preisverleihung. Der Verein will mit dem Negativpreis die Rollenvorgaben und Wirkmechanismen von Werbung und Produktdesign offenlegen und die Marketingbranche an ihre gesellschaftliche Verantwortung erinnern.
Quelle: fpd 843