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In Deutschland stagniert Gleichstellung

24.03.2020

Die internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation OXFAM trifft in einer vergleichenden Studie anlässlich des Weltwirtschaftsforums (WEF) Ende Januar in Davos folgende Feststellung: „Die Welt macht Fortschritte im Bereich der Einkommens- und Vermögensgleichstellung, während die Gleichstellung in Deutschland stagniert. EU-weit ist die Vermögensungleichheit nur in Irland und Lettland ähnlich groß.“ In einem ergänzenden Bericht von OXFAM Deutschland werden für die „Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in Deutschland“ folgende Werte genannt:

  • Gender Pay Gap: 21 Prozent – Die Bruttostundenlöhne von Frauen sind um 21 Prozent niedriger als die von Männern.
  • Gender Lifetime Earnings Gap: 49 Prozent – Über das gesamte Leben erzielen Frauen 49 Prozent weniger Einkommen als Männer.
  • Gender Pension Gap: 53 Prozent – Die Renten von Frauen sind um 53 Prozent niedriger als die von Männern.
  • Gender Care Gap: 52 Prozent – Frauen leisten um 52 Prozent mehr Fürsorgearbeit als Männer, fast 1 ½ Stunden täglich.

Zur Einkommensungleichheit heißt es in dem Bericht, dieses sei „in Deutschland ebenfalls auf einem Höchststand“. OXFAM Deutschland wörtlich: „Im Rahmen der Agenda 2010 hat sich die Bundesregierung verpflichtet, die Einkommensungleichheit zu verringern, verfehlt dieses Ziel jedoch eindeutig. Maßgeblicher Indikator hierfür ist die Entwicklung der Einkommen der ärmeren 40 Prozent der Haushalte im Verhältnis zum Durchschnitt. Während die Einkommen in Deutschland zwischen 2007 und 2017 im Mittel um 9,8 Prozent wuchsen, stiegen die der ärmeren 40 Prozent nur um 3,7 Prozent. Es besteht ganz offensichtlich auch in Deutschland großer Handlungsbedarf, um Ungleichheit zwischen Frauen und Männer und mit Blick auf Einkommen und Vermögen zu reduzieren.“

Quelle: Fpd 752, Studie