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Mütter erleiden erhebliche Einbußen beim Lohn – Gleitzeit hilft dagegen nicht

22.05.2019

Die neue Studie „Lohnnachteile durch Mutterschaft – Helfen flexible Arbeitszeiten?“ des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass Frauen in Deutschland mit erheblichen Lohneinbußen rechnen müssen, wenn sie Kinder bekommen. Gleitzeit kann dies auch nicht verhindern.
Laut der Studie verdienen Frauen, die sich mehr als ein Jahr Auszeit nehmen, durchschnittlich ca. 10 % weniger pro Stunde als ihre Kolleginnen ohne Kinder. Demnach beträgt das Minus selbst dann noch 6,5 %, wenn Frauen weniger als ein Jahr in Elternzeit gehen.
Gleitzeit wirkt sich, der Analyse zufolge, generell positiv auf die Löhne von Frauen aus. Wenn von festen Arbeitszeiten zu Gleitzeit gewechselt wird, erhöht sich das Gehalt weiblicher Beschäftigter um durchschnittlich 4,5 %. Wenn es aber um Mütter geht, die eine längere Elternzeit hinter sich haben, verdienen diese 16 % weniger, wenn sie in Gleitzeit wechseln.
Den Autorinnen der Studie zufolge betrachten viele Arbeitgeber Mutterschaft als Ausdruck fehlender Karriereorientierung. Um Verdienstnachteile von Müttern wirksam zu reduzieren, braucht es neben einem weiteren Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung Reformen bei der Elternzeit, im Steuerrecht – und einen Mentalitätswechsel.

Quelle: Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung