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„Auch die Arbeitszeit vergrößert die Einkommensungleichheit in Deutschland“

Eintrag vom 10.12.2015

Das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen hat festgestellt, dass in den unteren Einkommensschichten „nur noch 42 % der Haushalte einen Vollverdiener“ haben. Vor 15 Jahren waren es noch 62 %, so das IAQ.  Zum Vergleich, in 78% der Haushalte in der Oberschicht arbeitet mindestens eine Person Vollzeit. Entsprechend gelangt das IAG zu folgendem Ergebnis: „Die wachsende Einkommenskluft in Deutschland wird nicht nur durch niedrige Löhne, sondern auch durch geringe Arbeitszeiten verursacht. Viele Haushalte rutschen wegen Teilzeit in die unterste Einkommensschicht, während andere aufgrund langer Arbeitszeiten mit zwei Vollverdienern ganz nach oben aufrücken können“. Deshalb müsse „die Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik darauf zielen, die Ungleichheit bei den Markteinkommen zu verringern“. Laut IAG sei es notwendig, „Fehlanreize für Beschäftigte, nur kurz zu arbeiten, und für Unternehmen, nur Minijobs anzubieten“ zu beseitigen.

Quelle: Frauenpolitischer Dienst (652)