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Der „Gender Lifetime Earnings Gap“ ist aufschlussreicher als der „Gender Pay Gap“

12.05.2020

Der „Gender Pay Gap“, der 2019 für Gesamtdeutschland bei 20% gelegen habe, könne „die Ungleichheit, die sich im Laufe eines gesamten Erwerbslebens zwischen Frauen und Männern aufbaut, nicht abbilden“, da er lediglich die Lücke in den Bruttostundenlöhnen erfasse. Hierauf hat Manuela Barisic, Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung, hingewiesen. Als „derzeit geltende Messgröße“ verschleiere der Gender Pay Gap sogar, „wie groß die Kluft zwischen Mann und Frau beim Einkommen tatsächlich ist“, nämlich „45% in West- und 40% in Ostdeutschland“. Die Politik sollte künftig stärker die Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt im Lebenslauf betrachten. Der die Lücke in den Lebenserwerbseinkommen darstellende „Gender Lifetime Earnings Gap“ müsse auch für die Politik „ein relevantes Maß“ sein. Darüber hinaus sei die Lücke in den Lebenserwerbseinkommen auch ein Vorbote der „Geschlechterlücke in den Rentenansprüchen“, so Barisic.

Quelle: fpd 756