Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos, dass zum Weltfrauentag 2024 die Geschlechter-verhältnisse und Geschlechterinklusion hinterfragt hat, heißt es: „Die Anstrengungen von Politik und Gesellschaft, die Gleichstellung von Männern und Frauen voranzutreiben, werden offenbar wahrgenommen – polarisieren aber auch.“ Dass hinsichtlich der Gleichstellung hierzulande genug getan wird, habe jede zweite (49 Prozent) der 1.000 kürzlich in Deutschland befragten Personen von 16 bis 74 Jahren bejaht. Im Jahr 2019 habe nur jeder dritte Bundesbürger (35 Prozent) dem zugestimmt. Eklatant sei hier jedoch die Kluft zwischen den Geschlechtern. Während 60 Prozent der Männer der Ansicht seien, dass es nun reiche, sähen das nur 38 Prozent der Frauen so. Stolze 45 Prozent der deutschen Männer seien sogar davon überzeugt, dass die Förderung der Gleichstellung inzwischen so weit gegangen sei, dass nun Männer diskriminiert würden; das hingegen glauben nur 29 Prozent der Frauen. Zudem glaube jeder zweite Mann (52 Prozent), „dass Frauen in Deutschland keine Gleichstellung erreichen werden, wenn nicht auch Männer für die Rechte der Frauen kämpfen“.
„Ob ein Mann oder eine Frau an der Spitze von Staat oder Unternehmen steht, ist für zwei von drei Bundesbürgern nicht relevant.“ Demnach hätten 65 Prozent der Befragten hierzulande keine Geschlechterpräferenz bei politischen Führungskräften, bei den Vorgesetzten im Job seien es 67 Prozent. Nur eine Minderheit ziehe in Sachen Politik explizit einen Mann (16 Prozent) oder eine Frau (15 Prozent) vor. Sehr ähnlich schaue es im Berufsleben aus: 17 Prozent wünschen sich ausdrücklich eine männliche Führungskraft, 14 Prozent eine weibliche.
Die Studie zeige auch, dass die Haltung jüngerer Generationen zum Rollenverständnis nicht zwangsläufig progressiver ist. Insgesamt habe zwar nur jeder Fünfte (21 Prozent) der Aussage, „dass ein Mann, der zuhause bleibt und sich um die Kinder kümmert, nicht wirklich ein Mann ist“, zugestimmt. Der Blick auf die Generationen offenbare allerdings: „Während sich nur 8 Prozent der Baby-Boomer der Meinung anschließen, sehen mehr als ein Drittel der Millennials (35 Prozent), ein Viertel der Gen Z (26 Prozent) und jeder Fünfte der Generation X (18 Prozent) Männlichkeit durch Care-Arbeit bedroht.“

Quelle: fpd 850