Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) kommt zu folgender Erkenntnis: „Die als ideal angesehene Arbeitszeit für Mütter mit Kindern liegt um einige Stunden höher als ihre tatsächliche Arbeitszeit. Für Väter mit Kleinkindern hingegen wird eine geringere Arbeitszeit als die tatsächlich geleistete als ideal angesehen.“ Basierend auf Befragungen im Rahmen des familiendemografischen Panels (FReDA) liege die als ideal angesehene Arbeitszeit für Mütter von 2-jährigen Kindern bei 21,1 Stunden, für Mütter von 8-Jährigen bereits bei 30,2 Stunden und für Mütter von 18-Jährigen sogar bei 36,6 Stunden wöchentlich, was einer vollzeitnahen Beschäftigung entspreche. Väter sollten laut den Befragten 34,5 (bei 2-jährigen Kindern) bzw. 37,5 Stunden (bei 8-Jährigen) erwerbstätig sein. Vergleiche man die Zahlen mit der Wirklichkeit, so zeige sich, dass Väter von Kleinkindern im Schnitt 4,5 Stunden mehr arbeiten als sich die Befragten vorstellen. Eine Angleichung der tatsächlichen Arbeitszeit von Eltern in Richtung der Idealvorstellungen hätte laut der Studienautoren „eine ausbalanciertere Aufgabenteilung in Familien zur Folge“, was „die Bindung von Vätern zu ihren Kindern weiter fördern“ und dazu beitragen könne, „dass Paare ihre Kinderwünsche häufiger realisieren“. Zudem käme eine entsprechende Umverteilung „den beruflichen Chancen und der Einkommensentwicklung von Müttern zugute“, „biete in Zeiten des Fachkräftemangels Potenziale für den Arbeitsmarkt“ und stärke „die Gleichstellung von Frauen und Männern“.

Quelle: fpd 847, www.bib.bund.de/Publikation/2024/pdf/Bevoelkerungsforschung-Aktuell-1-2024.pdf?__blob=publicationFile&v=3