Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Virginia Sondergeld von der Forschungsgruppe Gender Economics des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) resümiert, als Studienautorin des DIW-Managerinnenbarometer: „Von wenigen Ausnahmen abgesehen steigt die Zahl der Frauen in Spitzengremien großer Unternehmen seit geraumer Zeit Jahr für Jahr – mal mehr, mal weniger stark. Unter dem Strich sind Frauen aber weiter klar unterrepräsentiert.“ Obwohl der Frauenanteil in den Vorständen der 200 umsatzstärksten Unternehmen (Top-200) in Deutschland, in der die Mehrheit nicht an das Mindestbeteiligungsgebot gebunden ist, innerhalb eines Jahres um 2 Prozent auf rund 18 Prozent im 4. Quartal 2023 gestiegen sei, gebe es in fast 85 Prozent der Unternehmen höchstens eine Frau im Vorstand. Die Gefahr dabei sei, „dass sich schleichend die Zielgröße von einer Frau im Vorstand als neue soziale Norm“ etabliere, warnt Mitautorin Prof. Anja Kirsch von der Freien Universität Berlin. „Das wäre zwar schon ein deutlicher Fortschritt gegenüber der Zielgröße von null Frauen im Vorstand, die sich viele Unternehmen noch vor nicht allzu langer Zeit gesetzt haben. Die Mindestbeteiligung wörtlich zu nehmen und Frauen tatsächlich nur im Mindestmaß an Vorstandsposten zu beteiligen, kann aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein“.

Quelle: fpd 846, www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.889903.de/24-3.pdf