Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte mit, dass über 207.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 2022 in Deutschland in Heimen oder Pflegefamilien betreut wurden und damit – zumindest zeitweise – außerhalb der eigenen Familie aufwuchsen. Die Zahl der betroffenen jungen Menschen liegt damit um 1 Prozent bzw. 2.900 unter dem Wert des Vorjahres. Überwogen habe dabei insgesamt der Anteil der Jungen (54 Prozent) gegenüber dem der Mädchen (46 Prozent). In 80 Prozent der Fälle seien die Betroffenen minderjährig gewesen, in 27 Prozent der Fälle jünger als 10 Jahre und in 48 Prozent jünger als 14 Jahre. Weitere 20 Prozent hätten zu den jungen Volljährigen an der Schwelle in ein eigenständiges Leben – sogenannte „Careleaver“ – gezählt. „Die Eltern der betroffenen jungen Menschen waren besonders häufig – nämlich in jedem zweiten Fall (50 Prozent) – alleinerziehend“, so Destatis. Hauptgründe für Neu-Unterbringungen in 2022 waren, neben dem Ausfall der Bezugsperson (Unversorgtheit), etwa durch Erkrankung oder unbegleitete Einreise aus dem Ausland (25 Prozent), die Gefährdung des Kindeswohls durch Vernachlässigung, körperliche Misshandlung, psychische Misshandlung oder sexuelle Gewalt (17 Prozent) sowie die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern, bspw. durch pädagogische Überforderung oder Erziehungsunsicherheit (13 Prozent).

Quelle: fpd 845