Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Das Kernergebnis einer Studie des RWI (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Essen), basierend auf Daten des Nationalen Bildungspanels, lautet: „Mädchen und Jungen haben in der 9. Klasse ähnlich hohe digitale Kompetenzen. Allerdings verfolgen Mädchen – anders als Jungen – tendenziell nur dann eine MINT-Karriere, wenn ihre digitalen Kompetenzen überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind.“ Weiter: „Mädchen neigen dazu, ihr wahres Potenzial bei den digitalen Kompetenzen zu unterschätzen.“ Die Studienautorinnen erklären dieses Verhalten mit Erkenntnissen aus der Psychologie. Würden die digitalen Kompetenzen von Mädchen um 10 Prozent ansteigen, erhöhe sich deren Wahrscheinlichkeit, einen MINT-Beruf zu wählen, um 2,95 Prozent. Aufgrund der allgemein sehr geringen Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen einen MINT-Beruf wählen, wäre dies eine Steigerung um etwa 25 Prozent. „Weibliche Jugendliche brauchen verstärkt Vorbilder aus dem MINT-Bereich und eine Rückmeldung zu ihren Kompetenzen“, rät RWI-Wissenschaftlerin und Studienautorin Friederike Hertweck. „Zudem sollte der Aufbau digitaler Kompetenzen früh gefördert werden. Denn: Gerade in MINT-Berufen fehlen uns viele Fachkräfte.“

Studie in englischer Sprache unter:
www.rwi-essen.de/publikationen/wissenschaftlich/ruhr-economic-papers/detail/the-gender-gap-in-stem-female-teenagers-6189

Quelle: fpd 838