Das Kernergebnis der Studie „Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen – Ein deutschlandweiter Städtevergleich“, der Zeppelin Universität Friedrichshafen (ZU), lautet: „Trotz leichten Anstieg, liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte in kommunalen Unternehmen weiter deutlich unter den von der Politik formulierten Zielen.“ Den Auswertungen zufolge lag der Anteil der Frauen in den Führungsetagen der öffentlichen Unternehmen 69 repräsentativ analysierter größerer Städte Deutschlands, einschließlich der Landeshauptstädte, im April 2023 bei 21,5 Prozent und damit um 0,9 Prozent höher als im Vorjahr. Trotz des Anstiegs liege der Wert erstmalig unter dem Wert der DAX-40 Unternehmen (23,3 Prozent), den die AIIBright-Stiftung im März ermittelt hatte. Dieser Unterschied sei vor allem auf die gesetzlichen Vorschriften bei börsennotierten Unternehmen zurückzuführen, die es bei kommunalen Unternehmen nicht geben, erklärte Studienleiter Prof. Dr. Ulf Papenfuß.
Frauenanteil in den kommunalen Unternehmen fünf deutscher Städte bei 0 Prozent
Bei öffentlichen Unternehmen des Bundes liegt der Anteil weiblich besetzter Führungspositionen, laut der ZU, mit 31,8 Prozent deutlich über dem Gesamtschnitt, aber unter den Werten einzelner Städte. Hier liege die hessische Stadt Offenbach am Main mit 42,1 Prozent bundesweit an der Spitze. Überdurchschnittlich hätten zudem die Städte Hannover (37,5 Prozent), Berlin (37,3 Prozent), Wittenberg (35,7 Prozent) und Potsdam (34,5 Prozent) abgeschnitten. Schlusslichter seien Trier, Völklingen, Osnabrück, Ingolstadt und Neunkirchen mit je 0 Prozent.
Insgesamt 269 Top-Managementpositionen seien im Jahr 2022 in den öffentlichen Unternehmen größerer deutscher Städte neu besetzt worden, davon nur 21,9 Prozent mit Frauen. Damit sei der Anteil weiblicher Neubesetzungen deutlich geringer als im Vorjahr (32,1 Prozent).
Quelle: fpd 837