In einer Projektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) heißt es, dass bis zum Jahr 2060 das Erwerbspersonenpotenzial um 11,7 Prozent von 45,7 Mio. auf 40,4 Mio. schrumpfen wird. Bedingt sei diese Schrumpfung durch den Rückgang der inländischen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Ausgeglichen werden könne sie jedoch weder durch Zuwanderung noch durch eine höhere Erwerbsquote, obwohl die IAB-Forschenden bis dahin mit einer Steigerung der Erwerbsbeteiligung deutscher Frauen zwischen 25 und 54 Jahren von 89 Prozent auf 93 Prozent und ausländischer Frauen gleichen Alters von 67 Prozent auf 77 Prozent rechnen. Unter den Älteren werde mit einer Zunahme von 7 Prozent der ausländischen Frauen und 1 Prozent der deutschen Frauen gerechnet.
Zur langfristigen Stabilisierung des Erwerbspersonenpotenzials über 2035 hinaus komme es u. a. auf eine höhere Geburtenrate an. Erwartet werde ein Anstieg von 1,5 auf 1,7 pro Frau. „Entscheidend dafür ist eine Gesellschaft, in der sich Beruf und Familie gut vereinbaren lassen. Faktoren wie umfassende Kinderbetreuungsangebote, partnerschaftliche Aufgabenteilung, flexible individuelle Arbeitsmodelle und familienpolitische Unterstützung würden dabei helfen“, so IAB-Ökonom Enzo Weber. Zudem würden bei der Erwerbsmigration Drittländer gegenüber der EU immer wichtiger. Hier sei u. a. der Abbau von Hürden von Belang.
Quelle: fpd 832