Eine veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) verdeutlicht „ein weiteres Mal“, dass Kinder, deren Eltern in der Grundschulzeit des Kindes arbeitslos waren, später niedrigere Bildungsabschlüsse erreichen. Demnach machen Kinder zu 30 Prozent seltener (Fach-)Abitur und schließen zu 9 Prozent seltener ein Studium ab, wenn der Vater während ihrer Zeit als Grundschulkind arbeitslos war. Bei einer Arbeitslosigkeit der Mutter seien die Effekte schwächer oder gar nicht vorhanden. Für die Studie seien allerdings Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 1979 bis 2001 geborenen Kindern ausgewertet worden und da seitdem die Erwerbstätigkeit von Müttern deutlich gestiegen sei, dürfte bei späteren Geburtsjahrgängen auch die Arbeitslosigkeit von Müttern eine größere Rolle spielen, so die Studienautor*innen der Abteilung Bildung und Familie des DIW.
Um Kinder vor den Folgen der Arbeitslosigkeit ihrer Eltern zu schützen, sind laut der Meinung der Expert*innen: „Ganztagsschulen und der beschlossene Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz im Grundschulalter ab 2026“ wichtig. Es komme jedoch darauf an, den Rechtsanspruch auch tatsächlich zu erfüllen und eine hohe Qualität der Betreuung sicherzustellen. Nur dann könne dieser dazu beitragen, Bildungsungleichheit zu reduzieren, nicht nur mit Blick auf Chancengleichheit, sondern auch „vor dem Hintergrund des schon heute bestehenden Fachkräftemangels, der sich noch deutlich verschärfen dürfte.“
Studie: www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.868916.de/23-12-1.pdf
Quelle: fpd 829