Neue Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigen, dass während die Erwerbstätigenquote im höheren Alter zuvor stark zugenommen hatte, diese in den letzten fünf Jahren zum Stillstand gekommen ist. Demnach habe sich zwischen den Jahren 2000 und 2015 die Quote der 60- bis 64-jährigen Frauen vervierfacht und die der Männer mehr als verdoppelt. Jetzt stagniere die Ausweitung der Erwerbstätigkeit im Alter bei den stark besetzten Babyboomer-Jahrgängen, von denen aktuell viele mit 63 oder 64 Jahren und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze aus dem Arbeitsleben ausschieden und hierfür auch vermehrt Abschläge bei der Rentenhöhe in Kauf nähmen. Diese Entwicklung gebe Anlass zur Sorge, da angesichts einer alternden Gesellschaft die Ausweitung der Erwerbstätigkeit in höhere Alter als wichtige Stellschraube gesehen werden müsse, um dem Fachkräftemangel und Finanzierungslücken im Rentensystem entgegenzuwirken. Forschungsgruppenleiterin am BiB, Dr. Elke Loichinger, resümiert: „Die stagnierenden Zahlen zeigen, dass die Ausweitung der Erwerbstätigkeit in höhere Alter kein Selbstläufer ist, um Arbeitskräfte länger im Erwerbsleben zu halten, müssen Anreize deutlich vor dem Eintritt in den Ruhestand erfolgen. Wenn der Ruhestand erst einmal erfolgt ist, kommen nur wenige ins Erwerbsleben zurück.“
Quelle: fpd 829