Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Ein Wissenschaftsteam des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) kommt nach der Analyse auf breiter europäischer Datenbasis zu folgendem Ergebnis: „Kinder und Jugendliche wiesen während der coronabedingten Schulschließungen zu 75 Prozent häufiger Depressionssymptome auf, als vor der Pandemie.“ Im Vergleich dazu habe sich die Häufigkeit für solche Depressionssymptome im Zeitraum ohne Schulschließungen nur um 27 Prozent erhöht. Damit laute das Kernergebnis der Studie: „Je strikter die Eindämmungsmaßnahmen, wie Schulschließungen, waren, umso größer war die Zunahme von Depressionssymptomen.“ Die Analyse belege darüber hinaus einen generellen Anstieg depressiver Symptome, vor allem bei männlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren. Bei der Auswertung klinisch relevanter Depressionsraten zeige sich ebenfalls ein Anstieg, der hingegen klar bei weiblichen Kindern und Jugendlichen liege.
Das BiB-Expertenteam schlussfolgert, dass eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von depressiven Symptomen bei Kindern und Jugendlichen eine wichtige Bedeutung für die öffentliche Gesundheitsfürsorge spiele. Dabei sei es nötig, Angebote wie Familienberatung, Schulsozialarbeit und Therapieplätze auch kurzfristig zugänglich zu machen.
Studie in englischer Sprache: https://capmh.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13034-022-00546-y

Quelle: fpd 823