Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Aus dem factsheet „Kinder- und Jugendarmut in Deutschland“ der Bertelsmann-Stiftung geht hervor, dass mehr als jedes fünfte Kind hierzulande von Armut bedroht ist. Die Zahlen deuten darauf hin, dass 2021 knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland als armutsgefährdet galten. Überdurchschnittlich betroffen seien junge Menschen in Familien mit mehr als drei Kindern und in alleinerziehenden Familien, v. a. in alleinerziehenden Mehrkindfamilien (86 Prozent). Grund hierfür seien fehlende Kinderbetreuungsangebote und aufwändige Sorge- und Betreuungsverantwortung, die es oft unmöglich mache, einer umfänglichen Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Das höchste Armutsrisiko aller Altersgruppen hierzulande hätten mit 25 Prozent junge Erwachsene von 18 bis 25 Jahren. Frauen seien dabei stärker betroffen als Männer, Ostdeutsche häufiger als Westdeutsche. Ohne Unterstützung der Eltern, z. B. in Ausbildung und Studium, sei es vielen nicht möglich, ihre Existenz zu sichern, was die Chancen junger Menschen weiterhin zu stark vom Elternhaus abhängig mache.
Anette Stein, Director Bildung und Next Generation der Stiftung, erklärt: „Wer als junger Mensch in Armut aufwächst, leidet täglich unter Mangel, Verzicht und Scham und hat zugleich deutlich schlechtere Zukunftsaussichten“. Aus Sicht der Stiftung unterstreichen die Daten „die Notwendigkeit die Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmt zur politischen Priorität zu machen“. Zentrales Instrument hierfür sei die angekündigte Kindergrundsicherung, zu deren Gestaltung es jedoch erforderlich sei, „junge Menschen zu beteiligen und sie regelmäßig zu ihren Bedarfen zu befragen“.
Alle Daten des factsheets unter: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/factsheet-kinder-und-jugendarmut-in-deutschland

Quelle: fpd 823