Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen hat eine „Politikempfehlungen für gleichwertige und geschlechtergerechte Lebensverhältnisse“ veröffentlicht. Dort heißt es: „Wer gleichwertige Lebensverhältnisse will, muss für Geschlechtergerechtigkeit sorgen. Deshalb brauchen wir eine Arbeits- und Sozialpolitik, die geschlechtergerechte Ziele verfolgt. Vor allem ländliche Räume brauchen besondere Unterstützung zur Stärkung der Gleichstellungspolitik.“ Weiter wörtlich: „91 Prozent der Fläche Deutschlands sind ländliche Räume. Dort leben 57 Prozent der Bevölkerung. Für viele Menschen in ländlichen Räumen sind Kinderbetreuung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ÖPNV oder auch Beratungsstellen vor Ort nicht gegeben. Unsere Umfragen zeigen: Viele Gleichstellungsbeauftragte haben gerade in ländlichen Räumen einen schweren Stand. Verwaltungen nutzen deren Expertise nicht oder schließen gar Frauen und Gleichstellungsbeauftragte bewusst aus Beteiligungsprozessen aus. Die Konsequenz: Vor allem junge Frauen verlassen ländliche Räume, um in Großstädten bessere Chancen zu finden. Ein geschlechtersensibler Blick auf Abwanderung von Frauen und jungen Familien und den Erhalt von Daseinsvorsorgeeinrichtungen, wie Geburtsstationen, Beratungseinrichtungen etc. wird dringend für die Verwirklichung von gleichwertigen und geschlechtergerechten Lebensverhältnissen benötigt.“
Quelle: fpd 816