Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) teilte anlässlich des „Equal Pay Day“ mit, dass die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern (Gender Pay Gap) in den letzten 30 Jahren fast nur bei den jüngeren Frauen kleiner geworden ist. Das Institut stützt sich auf eine Studie auf der Basis von Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP).

Die Ergebnisse der Studie (unter Nutzung des Originaltexts des DIW) wurden vom fpd wie folgt zusammengefasst:

  • „Die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern ist in den vergangenen Jahren langsam, aber kontinuierlich bis auf 18 Prozent gesunken. Der Rückgang unterscheidet sich allerdings sehr stark nach dem Alter.“
  • „Während der Gender Pay Gap bei den unter 30-Jährigen von durchschnittlich rund 15 Prozent in den Jahren 1990 bis 1999 auf 8 Prozent im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019 fiel, verharrte er in den Altersgruppen ab 40 Jahren bei deutlich über 20 Prozent.“
  • „Frauen legen ab der Geburt des ersten Kindes längere Pausen vom Job ein und arbeiten häufiger in Teilzeit. Die Folge ist, dass Männer mit ihren Stundenlöhnen insbesondere im Alter von 30 bis 40 Jahren davonziehen.“
  • „Grund dafür ist in erster Linie die in Deutschland nach wie vor sehr ungleiche Aufteilung der Sorgearbeit. Mütter wenden im Durchschnitt deutlich mehr Zeit für Kinderbetreuung und Hausarbeit auf als Männer. Sie treten beruflich kürzer – und zwar nicht nur vorübergehend, sondern oft dauerhaft.“
  • „Da Teilzeitjobs nicht nur aufgrund des geringeren Stundenumfangs weniger Gehalt abwerfen, sondern auch pro Stunde schlechter bezahlt werden, weitet sich die Lohnschere zwischen Frauen und Männern ab der Familiengründung – und schließt sich in höherem Alter nicht mehr.“
  • „Dass die Verdienstunterschiede im Alter bis 30 Jahren heute geringer ausfallen, ist u. a. den höheren Bildungsabschlüssen von Frauen zuzurechnen: Junge erwerbstätige Frauen haben mittlerweile häufiger einen Universitätsabschluss als junge Männer. Zudem bekommen sie ihr erstes Kind später, als das früher der Fall war.“
    Quelle: fpd 802, DIW