Nach Mitteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) weisen Ergebnisse von drei Studien, die das DIW auf der Basis des European Social Survey durchgeführt hat, daraufhin dass, „rund 80 Prozent der erwerbstätigen Europäer*innen […] sich um die soziale Gerechtigkeit [sorgen]; sie bewerten die Einkommens- und Vermögensungleichheiten in ihrem Land als ungerecht. Die Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt betrachtet knapp ein Drittel der Europäer*innen als nicht erfüllt. Allerdings sehen sich lediglich acht Prozent der Befragten als Teil einer Gruppe, die bspw. aufgrund ihrer Herkunft, Sprache, Religion, Geschlecht oder sexuellen Orientierung benachteiligt wird.“
Frauen, so heißt es weiter, fühlten sich zwar „immer häufiger von Benachteiligungen bedroht“, würden aber „sehr wahrscheinlich heute nicht häufiger benachteiligt als noch 2008“, sondern hätten „eine höhere Sensibilität für Diskriminierung entwickelt“. Die DIW-Mitarbeiterin Sandra Bohmann meinte, die Studienergebnisse hätten insoweit „auch etwas Ermutigendes“, weil Politik und Gesellschaft Diskriminierung nur dann erfolgreich bekämpfen könnten, wenn nicht nur Betroffene sensibilisiert seien, sondern das Bewusstsein aller dafür geschärft werde.
Quelle: fpd 801