Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) teilte mit: „Während im Jahr 2019 noch rund 85 Prozent der im Vorjahr Selbstständigen weiterhin einer selbstständigen Tätigkeit nachgingen, trifft dies zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 nur noch auf rund drei Viertel zu. Zudem erhöht sich der Anteil der vormals Selbstständigen, die ihr Geschäft aufgeben und auch nicht in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wechseln, von 9 auf 15 Prozent. In den beiden ersten Monaten des Jahres 2021 stabilisiert sich für Männer die Wahrscheinlichkeit, selbstständig zu bleiben, bei Frauen nimmt sie hingegen weiter ab.“ Weiter: „Der Schock der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 hat die in Deutschland rund 4 Millionen Selbstständigen, von denen etwas mehr als ein Drittel Frauen sind, besonders stark getroffen. Mehr als die Hälfte aller Selbstständigen verzeichnete im Frühjahr 2020 starke Einkommensverluste, darunter selbstständige Frauen häufiger (63 Prozent) als selbstständige Männer (47 Prozent).“

Das DIW führt die anhaltende Tendenz zur vermehrten Geschäftsaufgabe selbstständiger Frauen auf Umstände zurück, die wahrscheinlich „branchenbedingt“ seien. Es heißt in dem Studienreport weiter: „Damit entwickelt sich die Covid-19-Pandemie mehr und mehr zu einer Krise für selbstständige Frauen, die etwas mehr als ein Drittel aller Selbstständigen ausmachen. Dies wirkt sich letztlich nicht nur auf die betroffenen Selbstständigen selbst aus, sondern ebenso auf deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auf diejenigen Wirtschaftszweige, die besonders von Selbstständigen abhängen wie das Gastgewerbe, der Handel, oder auch das Beherbergungsgewerbe.“

Quelle: fpd 791