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für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Eine aktuelle Studie von Forscher*innen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Freien Universität Berlin kommt zu dem Schluss, dass „insbesondere westdeutsche Väter mit jungen Kindern seit der Corona-Pandemie deutlich seltener sehr egalitäre Ansichten [vertreten]. Die coronabedingten Kita- und Schulschließungen haben bei einigen Eltern die Ansichten zu Geschlechterrollen verändert.“ Das DIW teilte dazu mit: „Konkret wurde untersucht, wie Frauen und Männer zur Erwerbstätigkeit von Müttern stehen. Nachdem im Jahr 2016 diesbezüglich noch rund 60 Prozent der Väter mit jungen Kindern sehr egalitäre Vorstellungen vertraten, waren es ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie nur noch rund 54 Prozent – und damit etwa 10 Prozent weniger. Zumindest für Väter in Westdeutschland können die Forscherinnen den Rückgang direkt und im statistisch signifikanten Sinne auf die vorübergehenden Kita- und Schulschließungen zurückführen. Für ostdeutsche Väter und für Mütter insgesamt lassen sich solche Effekte hingegen nicht nachweisen.“
Weiter heißt es in dem Bericht des DIW aber auch: „Die Corona-Pandemie hat viele Familien vor enorme Herausforderungen gestellt – sie mussten von jetzt auf gleich viel mehr Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsarbeit leisten. Das hat die Arbeitsteilung in Familien verändert, oftmals zulasten der Erwerbstätigkeit von Müttern. Und wie sich nun zeigt, hat dies vor allem Väter in Westdeutschland veranlasst, zu einem traditionelleren Rollenverständnis zurückzukehren.“
Link zur Studie
Quelle: fpd 790