Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Über 500.000 Euro Stiftungsgelder für Frauen in Wissenschaft und Kunst

Mit einem Budget von 63.000 Euro fördert die Frankfurter Stiftung „maecenia“ für Frauen in Wissenschaft und Kunst 2021 13 Projekte, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen wie der zunehmenden Digitalisierung, dem Umgang mit Diversität oder dem Wandel der Lebenswelt befassen. Der Stiftung, die explizit Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt, seien „die weibliche Perspektive auf Veränderungen unserer Lebenswelt“ und „ein feministischer, kritischer Blick“ sehr wichtig. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 habe „maecenia“ mehr als 250 Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen mit über 500.000 Euro unterstützt.
Weitere Informationen: http://www.maecenia-frankfurt.de/de/2021
Quelle: fpd 791

Direktorium der Bundesstiftung Gleichstellung benannt

Zum 1. November 2021 treten Lisi Maier und Dr. Arn Saue ihre Ämter als Direktorin und Direktor der Bundesstiftung Gleichstellung an. Nachdem die Stiftung im Mai dieses Jahres per Gesetz errichtet wurde, nimmt damit das geschäftsführende Organ der Stiftung seine Arbeit auf.

Im Namen des Stiftungsrates erklärte die geschäftsführende Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Lisi Maier und Dr. Arn Sauer ein innovatives und engagiertes Tandem für die operative Leitung der Bundesstiftung Gleichstellung gewinnen konnten. Ich bin mir sicher, dass die Stiftung unter ihrer Leitung die Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland beschleunigen wird. Beiden wünsche ich für ihre neuen Aufgaben viel Freude und gutes Gelingen.“

Zu den Personen:
Lisi Maier war seit 2016 als stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Frauenrats gleichstellungspolitisch auf Bundesebene und im europäischen Kontext aktiv und gehört dem Rat für nachhaltige Entwicklung an. „Die Bundesstiftung Gleichstellung will ich zusammen mit meinem Ko-Direktor zu einer starken Wissens-, Beratungs- und Vernetzungsstruktur für und mit Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft aufbauen. Vor diesem Hintergrund wollen wir auch die Bundesregierung bei der Umsetzung und dem Ausbau ihrer ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie beraten und gemeinschaftlich neue Ideen entwickeln, um einen gesamtgesellschaftlichen Kulturwandel anzustoßen“, so die designierte Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung.

Dr. Arn Sauer war seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter für Gender Mainstreaming im Umweltbundesamt und ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Bundesverband Trans* e.V. Der zukünftige Direktor der Bundesstiftung Gleichstellung erklärt: „Ich freue mich auf diese Aufgabe mit der Bundesstiftung Gleichstellung in gemeinsamer Leitung mit Frau Maier dazu beitragen zu dürfen, Geschlechtergerechtigkeit in allen Köpfen und Strukturen zu verankern. Es gibt nach wie vor viel zu tun, von Arbeitsmarkt und Gender-Pay-Gap bis -Renten-Gap, von Sorge für Kinder bis Pflege und darüber hinaus. Die Corona-Pandemie hat es eindrücklich vor Augen geführt: Gleichstellung ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine demokratische, gerechte, nachhaltig wirtschaftende und (ver-)sorgende und damit zukunftsfähige Gesellschaft.“

Mehr Informationen unter:
www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/bundesstiftung-gleichstellung

Quelle: Pressemitteilung BMFSFJ

Kick-Off-Veranstaltung: „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“

Im September startete die Veranstaltungsreihe zum Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht. Nach der Begrüßung führten Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok und die Leitung des Referats Grundsatzfragen Gleichstellung im BMFSFJ Angelika Engstler in die Bedeutung und Inhalte des Dritten Gleichstellungsberichts ein. Im Anschluss fanden sechs Diskussionsrunden zu den Themen Technikentwicklung, Gründungen, Plattformökonomie, Arbeitswelt, Vereinbarkeit und Digitale Gewalt mit den anwesenden Stakeholdern statt. Zu den dort andiskutierten Themenkomplexen werden innerhalb der nächsten Monate fünf Roundtable-Veranstaltungen stattfinden, in denen die Handlungsempfehlungen des Gutachtens vertieft diskutiert und – jenseits der Wiederholung der Problemfokussierung – konkrete nächste Schritte zu ihrer Umsetzung erarbeitet werden sollen.

Die Daten und Themen der fünf Roundtables sind auf der Website der Veranstaltungsreihe https://digitalisierung-geschlechtergerecht.org/ zu finden.

Themenblatt 5 „Algorithmen und Diskriminierung“ der Geschäftsstelle Dritter Gleichstellungsbericht

Ein weitere Themenblatt der Geschäftsstelle Dritter Gleichstellungsbericht wurde veröffentlicht. Das Themenblatt 5 „Algorithmen und Diskriminierung“ erläutert die Risiken des Einsatzes algorithmischer Systeme in der Entscheidungsfindung an Beispielen wie Personalauswahl oder Patient*innenbetreuung. Vor allem wird darauf eingegangen, warum solche Systeme diskriminieren und was dagegen getan werden kann.

Das Themenblatt finden Sie hier:  Themenblatt 5 „Algorithmen und Diskriminierung“

Frauen in Führungspositionen: Die Quote wirkt

Die Bundesregierung hat die von der Bundesfrauen- und Bundesjustizministerin Christine Lambrecht vorgelegte „Fünfte Jährliche Information der Bundesregierung über die Entwicklung des Frauen- und Männeranteils an Führungsebenen und in Gremien der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes“ beschlossen.
Lambrecht erklärt dazu: „Die Zahlen zur Quote für die Aufsichtsräte belegen: Feste Vorgaben wirken – und zwar nachhaltig. Sie verändern nicht nur die Zusammensetzung der Führungsgremien, sondern sie wirken sich auf die gesamte Unternehmenskultur aus. Umso wichtiger ist es, dass wir diesen erfolgreichen Weg in diesem Jahr weitergegangen sind und endlich auch für Vorstände großer Unternehmen eine Mindestbeteiligung von Frauen eingeführt haben. Damit haben wir einen weiteren Meilenstein für die vielen ambitionierten und qualifizierten Frauen in diesem Land gesetzt. Jetzt kommt es darauf an, dass auch die neue Bundesregierung dafür Sorge tragen wird, dass noch mehr Frauen in Führungspositionen kommen.“

Die Kernergebnisse im Überblick:

Frauenanteil in den Aufsichtsräten der Privatwirtschaft gestiegen
In der Privatwirtschaft ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der Unternehmen, für die seit dem 1. Januar 2016 eine feste Quote gilt, weiter gestiegen. Er lag im Geschäftsjahr 2018 bei 33,4 Prozent und hat sich damit im Vergleich zum Geschäftsjahr 2015 um 8,4 Prozentpunkte gesteigert. Demgegenüber ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der untersuchten Unternehmen, die nicht unter die feste Quote fallen, mit 3,7 Prozentpunkten seit 2015 sehr viel weniger angewachsen. Er lag hier 2018 noch immer bei 21,6 Prozent.

Niedriges Niveau des Frauenanteils in Vorständen deutscher Unternehmen
In den Vorständen deutscher Unternehmen waren Frauen auch im Geschäftsjahr 2018 stark unterrepräsentiert. Ihr Anteil in den Vorständen aller untersuchten Unternehmen lag im Geschäftsjahr 2018 bei 8,3 Prozent und somit insgesamt auf einem niedrigen Niveau. 79,5 Prozent der untersuchten Unternehmen hatten keine Frau im Vorstand.

Neue gesetzliche Regelungen für Frauenquote in Vorständen in Kraft getreten
Auf die anhaltend geringe Zahl von Frauen in den Vorständen deutscher Unternehmen hat die Bundesregierung mit dem Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG II) reagiert. Zentrale Neuerung ist eine Mindestbeteiligung von Frauen für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern in großen deutschen Unternehmen. Das Gesetz ist am 12. August 2021 in Kraft getreten.

Frauenanteil im öffentlichen Dienst entwickelt sich positiv
Im öffentlichen Dienst ist der Frauenanteil überwiegend gestiegen. Dennoch sind Frauen in Führungspositionen in der Bundesverwaltung weiterhin unterrepräsentiert. In den obersten Bundesbehörden lag der Anteil von Frauen in Führungspositionen 2020 bei 37 Prozent.
Für die Gremienbesetzung gelten für den Bund durch das Bundesgremienbesetzungsgesetz strengere Regeln als für die Privatwirtschaft. In den Gremien mit vom Bund bestimmten Mitgliedern hat sich der Frauenanteil weiter positiv entwickelt und auf 45,4 Prozent erhöht. Dort, wo der Bund drei oder mehr Gremienmitglieder bestimmen kann, lag der Frauenanteil sogar bei 46,4 Prozent.

Den Bericht finden Sie hier: www.bmfsfj.de/besetzung-führungsgremien

Quelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/frauen-in-fuehrungspositionen-die-quote-wirkt-186592