Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Strafverfolgungsbehörden kämpfen gemeinsam gegen „Frauenfeindlichkeit im Internet“

In einer gemeinsamen Aktion sind das Bundeskriminalamt (BKA), die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und weitere Strafverfolgungsbehörden der Bundesländer gegen die „Verfasser von frauen-feindlichen Postings mit strafrechtlicher Relevanz im Internet“ vorgegangen. Der Aktionstag im März habe seinen Ausganspunkt in dem seit 2022 von BKA und ZIT durchgeführten Projekt „Bekämpfung der Frauenfeindlichkeit im Internet“, das den Umfang, die Strafbarkeit sowie die Staatsschutzrelevanz derartiger Beiträge im Internet untersuche und potenzielle Verbindungen zu politischem Extremismus erhebe. Auf dieser Grundlage würden auch Ermittlungsverfahren wegen digitaler Hasskriminalität zum Nachteil von Frauen eingeleitet. „Mit der Projektgruppe setzen wir uns intensiv für die Strafverfolgung von Frauenhass im Netz ein. Der Aktionstag macht deutlich: Wir gehen bewusst in die Räume des Hasses, stellen Taten und Täter fest, holen sie aus der Anonymität und ziehen sie zur Rechenschaft“, erklärte der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, dazu. Im Jahr 2024 hätten, im Rahmen des Aktionstages, Durchsuchungen und Vernehmungen bei 45 Beschuldigten in 11 Bundesländern stattgefunden. Dazu kämen Maßnahmen bei 37 Beschuldigten, bei denen die Bearbeitung der Verfahren im Vorfeld der Aktion durchgeführt worden sei.

Quelle: fpd 851

Wissenschaftliche Personalsituation zeigt größeren Aufwärtstrend beim weiblichen Anteil

Das Statistische Bundesamt meldete im März, dass sich auch im Jahr 2022 die Personalsituation in außeruniversitären Forschungseinrichtungen verbesserte und folgt somit einem langjährigen Trend, der sowohl das wissenschaftliche Personal als auch alle anderen Beschäftigten im Bereich der Forschung und Entwicklung betrifft. Demnach habe die Zahl der auf die volle Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten beim wissenschaftlichen Personal um 1,2 Prozent gegenüber 2021 zugenommen, beim weiblichen Personal mit 2,7 Prozent dabei ausgeprägter als beim männlichen Personal (0,4 Prozent). Mit einem gegenüber dem Vorjahr konstant gebliebenen Frauenanteil von 36 Prozent am gesamten wissenschaftlichen Personal habe 2022 jedoch erneut keine Geschlechterparität erreicht werden können. Etwas günstiger habe sich die Situation bei dem in der Forschung und Entwicklung tätigen Personal dargestellt. Hier sei der Frauenanteil 2022 gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 42 Prozent geblieben.

Quelle: fpd 851

„Frauen sind in nationalen Parlamenten weltweit in aller Regel unterrepräsentiert“

Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete: „Frauen sind weltweit in nationalen Parlamenten in aller Regel nach wie vor unterrepräsentiert.“ Im Deutschen Bundestag habe der Frauenanteil am 1. Februar bspw. bei 35,3 Prozent gelegen. Mit dem Wert nehme Deutschland im weltweiten Ranking der Interparlamentarischen Union (IPU) Platz 47 von 184 ein. Spitzenreiter sei der ostafrikanische Staat Ruanda mit einem Frauenanteil von 61,3 Prozent im Parlament. In Kuba (55,7 Prozent), Nicaragua (53,9 Prozent) und Mexiko (50,4 Prozent) seien ebenfalls mehr Frauen als Männer im Parlament vertreten. Geschlechterparität erreichten die Parlamente von Andorra und den Vereinigten Arabischen Emiraten (je 50,0 Prozent). In den Parlamenten des Oman, des Jemen und des pazifischen Inselstaates Tuvalu säßen hingegen keine weiblichen Abgeordneten. Insgesamt sei der Frauenanteil in den nationalen Parlamenten in den vergangenen Jahren jedoch gestiegen. Demnach waren im globalen Durchschnitt, laut IPU, am 1. Februar gut ein Viertel (26,8 Prozent) aller Parlamentsabgeordneten weiblich. 2014 habe deren Anteil bei 22,1 Prozent gelegen, 2004 noch bei 15,2 Prozent.

Quelle: fpd 851

Gender-Pay-Gap und Equal-Pay-Day sind in Deutschland weitgehend unbekannt

Eine aktuelle Studie der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu zeigt, dass die deutliche Mehrheit der Deutschen mit den Begriffen „Equal Pay Day“ und „Gender Pay Gap“ wenig bis gar nichts anfangen kann. Für die Studie wurden 1.058 Beschäftigte befragt. Demnach geben fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) an, noch nie von einem „Gender-Pay-Gap“ gehört zu haben. Der „Equal-Pay-Day“ ist insgesamt 56 Prozent der Beschäftigten unbekannt. Bei Frauen ist der entsprechende Anteil mit 59 Prozent sogar noch höher als bei Männern (54 Prozent). „Trotz des geringen Bekanntheitsgrads der Begrifflichkeiten bemängeln 63 Prozent der Befragten genau dieses fehlende Bewusstsein. Besonders Frauen stehen mit einem Anteil von 75 Prozent auf dem Standpunkt, dass das Wissen um die ungerechte Gehaltsverteilung zwischen den Geschlechtern in der Gesellschaft nicht ausreichend ausgeprägt sei, während ‚nur‘ 50 Prozent der Männer das bemängeln“, so die Studie. In puncto Gehaltstransparenz würden es 74 Prozent der Frauen gegenüber 51 Prozent der Männer begrüßen, wenn Arbeitgeber die realen Gehaltszahlen im Unternehmen offenlegen, damit mögliche Unterschiede zwischen Beschäftigtengruppen sichtbar würden. 88 Prozent aller Befragten sind überzeugt, dass es allgemein in deutschen Unternehmen genderspezifische Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.

Quelle: fpd 850, https://campaigns.kununu.com/gender-pay-gap/

„Deutsche Männer fühlen sich durch die Förderung der Gleichstellung diskriminiert“

Vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos, dass zum Weltfrauentag 2024 die Geschlechter-verhältnisse und Geschlechterinklusion hinterfragt hat, heißt es: „Die Anstrengungen von Politik und Gesellschaft, die Gleichstellung von Männern und Frauen voranzutreiben, werden offenbar wahrgenommen – polarisieren aber auch.“ Dass hinsichtlich der Gleichstellung hierzulande genug getan wird, habe jede zweite (49 Prozent) der 1.000 kürzlich in Deutschland befragten Personen von 16 bis 74 Jahren bejaht. Im Jahr 2019 habe nur jeder dritte Bundesbürger (35 Prozent) dem zugestimmt. Eklatant sei hier jedoch die Kluft zwischen den Geschlechtern. Während 60 Prozent der Männer der Ansicht seien, dass es nun reiche, sähen das nur 38 Prozent der Frauen so. Stolze 45 Prozent der deutschen Männer seien sogar davon überzeugt, dass die Förderung der Gleichstellung inzwischen so weit gegangen sei, dass nun Männer diskriminiert würden; das hingegen glauben nur 29 Prozent der Frauen. Zudem glaube jeder zweite Mann (52 Prozent), „dass Frauen in Deutschland keine Gleichstellung erreichen werden, wenn nicht auch Männer für die Rechte der Frauen kämpfen“.
„Ob ein Mann oder eine Frau an der Spitze von Staat oder Unternehmen steht, ist für zwei von drei Bundesbürgern nicht relevant.“ Demnach hätten 65 Prozent der Befragten hierzulande keine Geschlechterpräferenz bei politischen Führungskräften, bei den Vorgesetzten im Job seien es 67 Prozent. Nur eine Minderheit ziehe in Sachen Politik explizit einen Mann (16 Prozent) oder eine Frau (15 Prozent) vor. Sehr ähnlich schaue es im Berufsleben aus: 17 Prozent wünschen sich ausdrücklich eine männliche Führungskraft, 14 Prozent eine weibliche.
Die Studie zeige auch, dass die Haltung jüngerer Generationen zum Rollenverständnis nicht zwangsläufig progressiver ist. Insgesamt habe zwar nur jeder Fünfte (21 Prozent) der Aussage, „dass ein Mann, der zuhause bleibt und sich um die Kinder kümmert, nicht wirklich ein Mann ist“, zugestimmt. Der Blick auf die Generationen offenbare allerdings: „Während sich nur 8 Prozent der Baby-Boomer der Meinung anschließen, sehen mehr als ein Drittel der Millennials (35 Prozent), ein Viertel der Gen Z (26 Prozent) und jeder Fünfte der Generation X (18 Prozent) Männlichkeit durch Care-Arbeit bedroht.“

Quelle: fpd 850