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Frauen wählen andere Ausbildungsberufe und verdienen weniger

06.11.2018

„Frauen wählen andere Ausbildungsberufe als Männer – und bekommen weniger Gehalt.“ Dies ergab eine aktuelle Untersuchung von KfW Research, der Forschungsabteilung der Staatsbankengruppe KfW. Die Geschlechterunterschiede bei der Berufswahl, so wurde betont, seien erstmals mit folgendem Ergebnis analysiert worden: „Die betriebliche Ausbildung im Mittelstand wird demnach hauptsächlich von jungen Männern nachgefragt. Quer durch alle Branchen liegt der Frauenanteil nur bei 38 %. Die duale Ausbildung ist eine Männerdomäne. Junge Frauen entscheiden sich häufiger für eine schulische Ausbildung, in der vor allem Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialberufe gelehrt werden. Von den jährlich rund 175.000 Neuzugängen an Berufsfachschulen sind knapp 80 % Frauen. Berufspräferenzen führen auch innerhalb der betrieblichen Ausbildung zu deutlichen Unterschieden. Das KfW-Mittelstandspanel zeigt: Weibliche Azubis sind im Bausektor und Verarbeitenden Gewerbeselten (14 bzw. 27 % Frauenanteil), im Dienstleistungsbereich hingegen ist ihr Anteil mit 50% weit überdurchschnittlich. Denn Frauen ziehen nach wie vor Dienstleistungs- und kaufmännische Berufe den technischen vor. Jeder vierte weibliche Azubi lernt den Beruf einer (Zahn.)Medizinischen Fachangestellten oder Kauffrau für Büromanagement. Frauen absolvieren ihre Ausbildung dabei häufig in Kleinstunternehmen. Der Frauenanteil beträgt hier 47 %, ab 5 Beschäftigten liegt er im Gesamtdurchschnitt. Ein Grund ist, dass der Dienstleistungssektor nicht nur insgesamt weiblich geprägt ist, sondern auch zahlreichen sehr kleinen Unternehmen.“

Quelle: fpd 720, KfW