Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Die Zahl der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen ist laut Bundeskriminalamt 2023 erneut gestiegen: 180.715 Frauen wurden Opfer – ein Plus von 5,6 Prozent. Insgesamt sind über 70 Prozent aller Betroffenen weiblich, bei Partnerschaftsgewalt sogar knapp 80 Prozent. 89,5 Prozent der Tatverdächtigen sind Männer; besonders häufig betroffen sind Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren.

Angesichts dieser Zahlen fordert die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, Milanie Kreutz, mehr politische Entschlossenheit. Gewalt gegen Frauen sei „kein Randphänomen, sondern ein strukturelles Problem“, das konsequentes Handeln statt hitziger Debatten brauche. Das bereits beschlossene Gewalthilfegesetz müsse nun bundesweit umgesetzt werden, damit Schutzräume, Beratung und präventive Maßnahmen tatsächlich greifen.

Kreutz betonte, Kommunen bräuchten mehr Mittel, Polizei und Justiz bessere Ausstattung sowie gesellschaftlichen Rückhalt. Nur so könne der Rechtsanspruch auf Schutz, Beratung und Zuflucht wirksam werden und betroffene Frauen nachhaltig geschützt werden.

Quelle: https://www.dbb-frauen.de/artikel/wir-brauchen-loesungen-keine-aufgeheizten-debatten.html