Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

„Leistungsbeziehende Mütter mit Kleinkindern haben es schwer, eine Beschäftigung aufzunehmen oder damit sogar den Leistungsbezug zu beenden.“ Zu diesem Ergebnis kommt der Forschungsbericht 19/2024 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Demnach gelang weniger als 10 Prozent der Mütter im SGB-II-Bezug bis zum fünften Geburtstag ihres ersten Kindes der Austritt aus dem Leistungsbezug. Der repräsentativen Stichprobe zugrunde lagen 35.508 Mütter im SGB-II-Bezug, die ihr erstes Kind zwischen 2007 und 2015 zur Welt brachten. Gut die Hälfte dieser Mütter „war zwischen 18 und 24 Jahre alt, verfügte über keinen berufsqualifizierenden Abschluss und war zuvor noch nie sozialversicherungspflichtig beschäftigt“, so das IAB. Zudem sei „knapp die Hälfte der Mütter zum Geburtszeitpunkt alleinerziehend“ gewesen.
Zusammengefasst heißt es in dem Bericht: „Höhere Arbeitsmarktressourcen wie formale Bildung gehen mit erhöhten Beschäftigungschancen der Mütter einher. Niedrigere Beschäftigungschancen haben hingegen Mütter mit einer längeren SGB-II-Bezugsdauer vor der Geburt sowie Mütter ohne EU-Staatsangehörigkeit. Ein ostdeutscher Wohnort wiederum geht für Mütter mit einer erhöhten Chance einher, den Leistungsbezug mit einer Erwerbsaufnahme zu beenden. Für den Austritt aus dem Leistungsbezug ist auch der Partnerschaftsstatus relevant. Förderlich ist eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des Partners.“

Quelle: fpd 865, https://doku.iab.de/forschungsbericht/2024/fb1924.pdf