„Die öffentlichen Unternehmen in Deutschland liegen bei der gleichberechtigten Teilhabe in Führungsgremien weiter hinter den Erwartungen zurück.“ Zu diesem Ergebnis kommt der „Public Women-on-Board-Index“ des Vereins Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR). Demnach stieg der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien der 261 größten Beteiligungen von Bund und Ländern, Stand 1.10., um 1,6 Prozent auf 38,7 Prozent und in den Top-Managementorganen um 2,4 Prozent auf 28,1 Prozent, nur marginal stärker als im Vorjahr. Die Bundesbeteiligungen, für die nach den Führungspositionengesetzen strengere Vorgaben gelten, hätten dabei bessere Werte erreicht als die Beteiligungen der Länder. Die angestrebte paritätische Besetzung liege jedoch immer noch in weiter Ferne. „Zu viele Unternehmen zeigen noch immer zu wenig Ambitionen, den Frauenanteil in Führungspositionen gezielt zu erhöhen – das gilt nicht nur für private Unternehmen, sondern wie der aktuelle Index zeigt, nach wie vor auch für die öffentlichen Unternehmen“, betonte FidAR-Präsidentin Prof. Dr. Anja Seng und fügte hinzu: „Es fehlt an gesetzlichem Druck und an klaren Anforderungen, mehr Frauen in Aufsichtsgremien und in die Managementebenen zu berufen. Daher sollte der Geltungsbereich der Geschlechterquote für Aufsichtsgremien und des Mindestbeteiligungsgebots für Top-Managementorgane ausgeweitet und Sanktionen konsequent angewendet werden – insbesondere, wenn die Zielgrößenpflicht nicht oder nur unzureichend beachtet wird.“
Quelle: fpd 865, www.fidar.de/webmedia/user_upload/PM_241024_FidAR_Public-WoB-Index_end.pdf