Die Allbright-Stiftung meldete in ihrem Herbstbericht: „Einen leichten Anstieg des Frauenanteils in den Vorständen der 160 in DAX, MDAX und SDAX notierten Unternehmen“. Demnach ist der Frauenanteil der 160 an der Frankfurter Börse notierten Unternehmen von 9/2023 bis 9/2024 auf 19,7 Prozent in den Vorständen und 37 Prozent in den Aufsichtsräten, schwächer als im Vorjahr, gestiegen. Der Frauenanteil an der Spitze der Vorstände (4,4 Prozent) und Aufsichtsräte (6,3 Prozent) liege auf dem Niveau von 2021. Am besten stünden weiterhin die 40 großen DAX-Konzerne da. In deren Aufsichtsräten sei mit rd. 40 Prozent Frauenanteil ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen erreicht.
Deutschland kann nicht an das Niveau anderer westlicher Industrieländer anschließen
Im Vergleich der 40 größten Börsenunternehmen könne Deutschland, mit einem Frauenanteil von 24,7 Prozent in den Vorständen, nicht an das Niveau anderer Industrieländer anschließen und bilde mit Polen (18,2 Prozent) den Schluss. An der Spitze säßen Großbritannien (32,1 Prozent), USA (30,1 Prozent), Frankreich (28,8 Prozent) und Schweden (28,2 Prozent). „Wir haben in Deutschland viel Zeit mit der Quotendiskussion verloren, die deutschen Unternehmen müssen noch viel stärker auf geeignete Maßnahmen setzen, wenn sie im internationalen Wettbewerb aufholen wollen“, kommentierten die Geschäftsführer der Stiftung, Wiebke Ankersen und Christian Berg, den Bericht. „In Großbritannien ist es gelungen, ohne gesetzliche Quoten innerhalb kurzer Zeit sehr viele Frauen in Top-Positionen zu bringen. Dort hat eine andere Debatte stattgefunden, das öffentliche Bewusstsein für Chancengleichheit und Diversität ist stark und die Erwartungen an die Unternehmen hoch. In der Debatte wurde von Anfang an auf konkrete Maßnahmen fokussiert, die darauf abzielen, dass auf allen Ebenen viel mehr Frauen in Positionen kommen.“
Quelle: fpd 865