Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

Eine aktuelle Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), die im Quartalsheft 3/24 des WZB unter der Überschrift „Und ewig grüßt die Quotenfrau“ veröffentlicht wurde, kommt zu folgendem Ergebnis: „Unternehmen, die Frauenförderung betreiben, stehen vor einem Dilemma: Ihre Programme werden angesichts fortbestehender Ungleichheiten weiterhin benötigt, diskreditieren aber zugleich die Leistungen von Frauen. Frauenförderung scheint immer noch eher als Bevorteilung, denn als notwendige Maßnahme wahrgenommen zu werden“. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen: „Wenn Unternehmen Wert auf Frauenförderung oder Chancengleichheit legen, ist es weniger wahrscheinlich, dass die Beförderung von Frauen als fair empfunden wird. Zudem wird der Erfolg von Frauen weniger stark auf Intelligenz und Fleiß zurückgeführt, als wenn Unternehmen Leistung und einheitliche Bewertungsstandards als wichtige Prinzipien betonen. Dieser Malus wird bestenfalls leicht reduziert, wenn statt von ‚Frauenförderung‘ von ‚Förderung der Chancengleichheit‘ die Rede ist.“ Besondere Aufmerksamkeit müsse daher der Frage gewidmet werden, „wie Gleichstellungsverpflichtungen so formuliert werden können, dass sie die Unterstützung derjenigen gewinnen, die am skeptischsten sind“, so das Fazit der WZB-Forscherinnen und Studienautorinnen Lena Hipp, Kristin Kelley und Paula Protsch. Ziel müsse letztlich sein, dass die Leistungen aller gleichermaßen wahrgenommen und wertgeschätzt würden.

Quelle: fpd 864, https://bibliothek.wzb.eu/artikel/2024/f-26466.pdf