Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), das erstmalig „den Zusammenhang zwischen dem Geschlecht von Unternehmer*innen und den Löhnen, die den weiblichen Beschäftigten im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen gezahlt werden“ untersuchte kommt zu folgendem Ergebnis: „In Unternehmen, die im Eigentum von Frauen sind, ist der Gender Pay Gap geringer“. Demnach ist die Lohnlücke in Unternehmen im Besitz von Frauen im Durchschnitt um mehr als 2 Prozent niedriger als in Unternehmen von Männern. Dabei gebe es jedoch erhebliche Branchenunterschiede. In vielen Dienstleistungsbranchen sei der Gender Pay Gap bspw. „nahe Null“, wenn Unternehmen sich im Eigentum von Frauen befänden. „Besonders groß“ sei die Lohnlücke dagegen in männerdominierten Branchen, auch, wenn die Unternehmen im Besitz von Frauen seien, so Studienautor und DIW-Vorstandsmitglied Alexander S. Kritikos. Die Studie mache weiterhin deutlich, dass der Einfluss von Unternehmerinnen auf den geschlechtsspezifischen Verdienstabstand in größeren Unternehmen ebenfalls begrenzt sei, resümiert Kritikos und rät: „Insgesamt lohnt es, Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit stärker zu unterstützen und bestehende Hürden zu reduzieren. Neben positiven Wirkungen für das wirtschaftliche Wachstum könnte sich dadurch auch der Gender Pay Gap reduzieren.“
Quelle: fpd 864