In einem Artikel mit der Überschrift „Leistung entscheidet“, der im Quartalsheft 3/24 des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) veröffentlicht wurde, heißt es: „In Deutschland entscheiden sich – wie in vielen anderen Ländern auch – mehr Frauen als Männer für ein Medizinstudium“. Demnach sind seit den 2010er Jahren mehr als 60 Prozent der Medizinstudierenden hierzulande weiblich. Eine zentrale Erklärung dafür sei, dass 65 Prozent der Bewerbungen für ein Medizinstudium von jungen Frauen kämen. Zudem hätten Bewerberinnen im Durchschnitt bessere Abiturnoten als Bewerber (für die Jahre 2012–2018: 1,92 vs. 2,07). Eine ausgleichende Wirkung darauf, habe jedoch die häufigere Teilnahme und das im Durchschnitt bessere Abschneiden von Männern gegenüber Frauen an zulassungschancenerhöhenden medizinischen Studieneignungstests. Im Ergebnis seien dadurch die Zulassungschancen von Bewerbern und Bewerberinnen nahezu identisch. Der hohe Frauenanteil im Medizinstudium sei also vor allem auf ihre höhere Zahl an Bewerbungen zurückzuführen, so das Fazit der WZB-Forscherinnen und Studienautorinnen Claudia Finger und Heike Solga.
Quelle: fpd 864, https://bibliothek.wzb.eu/artikel/2024/f-26465.pdf