Zu folgendem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2004 bis 2021 basiert: „Männer äußern sich zufriedener mit ihrer Gesundheit als Frauen“. Demnach erreichte die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit, gemessen auf einer Skala von 1-10, im Jahr 2004 bei Frauen einen Wert von 6,3 und bei Männern einen Wert von 6,6. Dieser Wert sei bis 2020 annähernd parallel geblieben und 2021, möglicherweise Corona bedingt, bei beiden Geschlechtern um rd. 0,3 Punkte gestiegen. „Männer schätzen ihre Gesundheit also höher ein als Frauen“, meint das DIW. Studien hätten zudem gezeigt, dass Männer seltener zum*zur Ärzt*in gehen und auch seltener der Arbeit krankheitsbedingt fernbleiben. Dem entgegen stehe jedoch, „dass Männer früher sterben und von einigen Volkskrankheiten stärker betroffen sind als Frauen. Gleichzeitig leiden Frauen häufiger als Männer an hormonell bedingten physischen und psychischen Erkrankungen, insbes. im Zusammenhang mit ihrem Zyklus, Schwangerschaft, Geburt und den Wechseljahren.“ Wenn man also verschiedene Indikatoren für Gesundheit betrachte, sei unklar, „ob Frauen oder Männer gesünder sind“. Die anhaltenden Unterschiede in der Zufriedenheit mit der Gesundheit zwischen Männern und Frauen könnten, laut DIW, auch durch abweichende Normen erklärt werden, da, laut Studien, „die meisten Menschen es für sozial inakzeptabel halten, wenn Männer über gesundheitliche Probleme berichten“. Eine große Lücke von 0,6 Punkten habe sich weiter bei der Zufriedenheit mit ihrer Gesundheit zwischen Eltern und Kinderlosen aufgetan. Gründe dafür seien die hohe Belastung von Eltern, aufgrund von schlechterem Schlaf, geringerer Zeit zum Erholen oder finanziellen Problemen.
Quelle: fpd 861, www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.911731.de/24-34-1.pdf