Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), basierend auf SOEP-Daten, kommt zum Ergebnis: „Wer in Deutschland besser verdient, lebt länger.“ Demnach liegt das Risiko zwischen 55 und 76 Jahren zu sterben, bei dem Fünftel der Frauen mit den höchsten Haushaltseinkommen hierzulande bei 7 Prozent und bei dem Fünftel mit den geringsten Haushaltseinkommen bei 9 Prozent. Bei Männern trügen 11 Prozent der Besserverdiener und 21 Prozent der Geringverdiener das Risiko zwischen 55 und 76 Jahren zu sterben. Bei Männern zeige sich der Zusammenhang zwischen Einkommen und Sterberisiko sowohl beim individuellen Einkommen, als auch beim Haushaltseinkommen, bei Frauen dagegen nur beim Haushaltseinkommen. Wie hoch ihr individuelles Einkommen sei, scheine keine Rolle zu spielen. „Frauen haben durchschnittlich geringere individuelle Einkommen, können dabei jedoch häufig auf die Ressourcen ihres Partners zurückgreifen. Für sie ist daher das Haushaltseinkommen das bessere Maß, um ihren Lebensstandard zu messen“, begründet DIW-Ökonom und Studienautor Johannes Geyer das Ergebnis. Durch die einkommensabhängige Lebenserwartung werde die Rente sowohl bei Frauen als auch bei Männern, von unten nach oben umverteilt. Dies spreche „für eine Aufwertung von niedrigen Rentenansprüchen, wie das etwa bei der Grundrente passiert“, meint der Ökonom.
Quelle: fpd 860, www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.905130.de/24-25-1.pdf