Service- und Vernetzungsstelle
für Gleichstellungsbeauftragte in Rheinland-Pfalz

In einem Interview zum Thema „Gendermedizin“, gegenüber „SWR aktuell“, erklärte die einzige Inhaberin einer Professur für geschlechtersensible Medizin deutschlandweit, Prof. Ute Seeland, von der Universität Magdeburg: „Wenn wir es ganz genau nehmen, müssten wir die Forschung bei allen Medikamenten wiederholen oder getrennt nach dem Geschlecht auswerten“. In den meisten Medikamentenforschungen seien noch immer 70 Prozent der Männer und nur 30 Prozent der Frauen vertreten. Daher fordere sie, „eine stärkere Ausrichtung der Forschung auf Frauen und hier auf den sich verändernden Hormonhaushalt“. Denn, der Hormonhaushalt von Frauen verändere sich deutlich stärker im Laufe ihres Lebens als der von Männern.
Auf die vom SWR an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gerichtete Frage, was dort zum Thema „Gendermedizin“ getan werde, antwortete das Ministerium: „Das BMG fördert im Rahmen der Ressortforschung u.a. mehrere Projekte mit dem Förderschwerpunkt ‚Geschlechtsspezifische Besonderheiten in der Gesundheitsversorgung, Prävention und Gesundheitsforschung‘. Außerdem soll das Fach ‚Geschlechtersensible Medizin‘ verbindlicher Bestandteil der universitären Lehre werden“.

Quelle: fpd 857