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„Geschlechtergerecht aus der Krise“ – Frauenverbände fordern eine „gerechte Konjunktur“

22.07.2020

Mit einer kritischen Feststellung leitet der Deutsche Frauenrat (DF) eine aktuelle Stellungnahme unter dem Titel „Finanzen fair verteilen – Für eine gerechte Konjunktur – Geschlechtergerecht aus der Krise“ ein: „In der Corona-Krise drohen erhebliche Rückschritte in der Gleichstellung. Denn die politischen Maßnahmen zum Umgang mit dem Virus vernachlässigen die Lebenswirklichkeiten von Frauen und Mädchen und setzen auf längst überholt geglaubte Geschlechterrollen.“
In der Erklärung heißt es weiter: „Die Bundesregierung will Anfang Juni ein Konjunkturpaket mit weiteren milliardenschweren Investitionen beschließen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern. Dabei dürfen Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden, fordert der Deutsche Frauenrat: Sowohl nach der Wende 1989 als auch in der Finanzkrise 2008 konzentrierten sich die Konjunkturpakete auf den Erhalt von Beschäftigung in männerdominierten Branchen. Die Beschäftigungsverhältnisse und -formen von Frauen wurden kaum berücksichtigt. Die Corona-Krise kann nur auf der Grundlage geschlechtergerechter finanzpolitischer Entscheidungen überwunden werden. Alle Maßnahmen müssen die Gleichstellung von Frauen und Männern voranbringen.
Investitionsmaßnahmen wirken unterschiedlich auf Frauen und Männer. Frauen und Männer arbeiten in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen und Hierarchieebenen. Einige der frauendominierten Branchen, wie der Einzelhandel, das Gastgewerbe oder die Tourismusbranche, sind von der Krise besonders stark betroffen. Sie sind genauso relevant wie z.B. die Automobilindustrie und müssen gleichermaßen unterstützt werden.“

Der volle Wortlaut der mehrseitigen Stellungnahme des DF ist einzusehen auf: www.frauenrat.de

Quelle: fpd 761