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Neue Studie: „Weniger Arbeit, mehr Freizeit? Wofür Mütter und Väter flexible Arbeitsarrangements nutzen.“

07.03.2019

Homeoffice und flexible Arbeitszeiten können helfen, Familie und Beruf besser zu meistern. Doch die aktuellste Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass Mütter wie Väter Überstunden machen – Mütter nehmen sich aber deutlich mehr Zeit für die Kinderbetreuung.
Die Anfang März veröffentlichte Studie von Dr. Yvonne Lott „Weniger Arbeit, mehr Freizeit? Wofür Mütter und Väter flexible Arbeitsarrangements nutzen.“ deckt auf, dass flexibles Arbeiten zwar bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hilft, es aber zugleich auch die klassische Rollenverteilung zwischen Frauen und Männern festigen oder sogar verstärken kann.
Zusätzliche Erholungszeit, also etwa für mehr Schlaf, individuell gestaltete Freizeit oder Sport, haben Beschäftigte mit Kindern im Haushalt durch flexible Arbeitszeiten generell nicht. Lotts Fazit ist eindeutig: „Einen Freizeitgewinn mit flexiblen Arbeitsarrangements gibt es weder für Mütter noch für Väter.“
Um die Gleichstellung zu fördern und die zeitliche Belastung von Eltern zu reduzieren, gäbe es der Forscherin zufolge eine Reihe politischer Maßnahmen: Die Zahl der Partner-Monate beim Elterngeld könnte von zwei auf sechs erhöht werden, um Anreize für Väter zu schaffen, sich stärker in der Kinderbetreuung zu arrangieren. Hinzukommen sollte ein Recht auf Familienarbeitszeit, das Männern die Teilzeitarbeit schmackhaft macht.

Die Studie finden Sie hier.